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Nach 34 Jahren: Entführer von Flug TWA 847 festgenommen

Eine Boeing 727 der TWA - Foto: Felix Goetting / GFDL 1.2 via Wikipedia

Terroristen mit Verbindungen zur radikalislamistischen Hisbollah entführten 1985 eine Boeing 727 der TWA und ermordeten einen Passagier. Einer der Beteiligten wurde jetzt von der griechischen Polizei auf Mykonos festgenommen. UPDATE: Einige Tage später stellte sich heraus, dass der Verhaftete das Opfer einer Verwechslung war und unschuldig ist.

Am 14. Juni  1985 entführten Terroristen, die sich selbst als Angehörige der "Organisation für die Unterdrückten der Welt" bezeichneten, den TWA Flug 847. Die Boeing 727-200 der mittlerweile in American Airlines aufgegangenen Trans World Airlines mit 153 Passagieren befand sich auf dem Flug von Athen nach Rom und stand unter dem Kommando von Flugkapitän John Testrake. Die Kabine stand unter der Leitung der Flugbegleiterin Uli Derickson.

Die Terroristen ermordeten einen US-amerikanischen Passagier, Robert Stethem, und selektierten Passagiere mit jüdischen Namen von den übrigen Geiseln - erst am 30. Juni kamen die letzten Geiseln schließlich frei, nachdem Israel im Austausch für das Leben der Passagiere mehrere Terroristen freigelassen hatte. Die Entführer konnten zunächst entkommen.

Der Flugbegleiterin Uli Derickson war es vermutlich zu verdanken, dass die Entführer nicht mehr Passagiere ermordeten. Sie wirkte deeskalierend auf die Terroristen ein und versteckte Pässe von jüdischen Passagieren. Dafür wurde die 1944 in Aussig an der Elbe im Sudetenland geborene und 1967 in die USA ausgewanderte Derickson mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland sowie dem „Silver Cross for Heroism“ (Silbernes Kreuz für Heldenmut) durch den US-amerikanischen Veteranenverband Legion of Valor ausgezeichnet.

Am 10. Oktober 2001 wurden drei beschuldigten Flugzeugentführer Imad Mughnija, Ali Atwa und Hassan Izz-Al-Din in der Folge des 11. September 2001 neben weiteren 19 flüchtigen Terroristen in die Liste FBI Most Wanted Terrorists aufgenommen. Für ihre Festsetzung wird von den Vereinigten Staaten nach wie vor eine Belohnung von 5 Millionen USD angeboten. Mughnija kam allerdings im Februar 2008 bei einem Autobombenanschlag ums Leben.

Jetzt wurde ein anderer Entführer auf Mykonos festgenommen: Mohammed Ali Hamadi. Der Libanese war bereits 1987 in Deutschland wegen eines anderen Delikts verhaftet worden, jedoch im Jahr 2005 wieder freigekommen.

Der Terrorist wurde in ein Hochsicherheitsgefängnis nach Athen gebracht und wartet nun auf seine Auslieferung nach Deutschland.

UPDATE: Mittlerweile hat sich heraus gestellt, dass der Verhaftete das Opfer einer Verwechslung war und unschuldig ist.

(red)