Österreich

ARA Flugrettung meldet Rekord bei Windenbergungen

Ein H145 - Foto: ARA Flugrettung

Die zwei Notarzthubschrauber der ARA Flugrettung standen im Jahr 2019 einmal mehr im Dauereinsatz. Insgesamt absolvierten die Maschinen in Fresach (Kärnten) und Reutte (Tirol) 1.968 Einsätze. Die kürzlich gestarteten Nachtflugaktivitäten stoßen nach Angaben der ARA auf rege Nachfrage. Auffallend: Spürbare Zunahme bei den Spezialeinsätzen mit der Rettungswinde, heißt es in einer Aussendung.

Die gemeinnützige ARA Flugrettung ist mit ihren beiden Notarzthubschraubern vom Typ H 145 im Jahr 2019 zu insgesamt 1.968 Einsätzen gestartet. Das bedeutet gegenüber dem Jahr 2018 eine Zunahme von 68 Einsätzen. Dieses Plus ist unter anderem auch dem Umstand geschuldet, dass die Helikopter seit August (Reutte) bzw. Dezember (Fresach) 2019 auch bei Dunkelheit im Einsatz stehen. Die Dienstzeiten wurden von täglich zwölf auf nunmehr 16 Stunden (also bis 22.30 Uhr) verlängert.

„Unsere neuen Dienstzeiten werden von den Leitstellen intensiv in Anspruch genommen. Das ist wohl der beste Beweis, dass eine professionelle notfallmedizinische Versorgung aus der Luft auch in der Nacht absolut Sinn macht“, freut sich Thomas Jank, Geschäftsführer der ARA Flugrettung, über die gelungene Ausweitung der Einsatzzeiten. Wann der nächste logische Schritt, die Einführung des 24-Stunden-Betriebs, erfolgt, kann Jank derzeit nicht abschätzen. Denn diese Entscheidung muss primär von den für die Finanzierung des Flugrettungswesens zuständigen Kostenträgern, den jeweiligen Bundesländern und der Sozialversicherung, getroffen werden. „Wir sind jedenfalls bereit“, lässt Jank wissen.​

Auffallend bei den Zahlen des abgelaufenen Jahres ist die spürbare Zunahme der Spezialeinsätze mit der Rettungswinde. Von 220 im Jahr 2018 auf 246 im Jahr 2019 – so viele wie noch nie in der 19-jährigen Geschichte der ARA Flugrettung. In Reutte wurden 180 Windeneinsätze geflogen, in Fresach 66. Für den Anstieg der Windenbergungen macht Jank primär zwei Entwicklungen verantwortlich: „Einerseits haben die Freizeitaktivitäten im alpinen Gelände in den letzten Jahren signifikant zugenommen und andererseits werden wir von den Rettungskräften vor Ort deutlich öfter angefordert, weil wir, wenn es am Unfallort keine Landemöglichkeit gibt, durch den Einsatz unserer fix angebauten Winde extrem schnell notärztliche Versorgung zum Patienten bringen können. Manchmal sind es genau diese Minuten, die über Leben oder Tod entscheiden.“​

Beim hochmodernen und nachtflugtauglichen Notarzthubschrauber H 145 handelt es sich um eine fliegende Intensivstation, die in Österreich nicht nur in Sachen Windenbergungen derzeit das Maß aller Dinge ist, sondern aufgrund der enormen Platzkapazitäten speziell in Kärnten auch immer öfter für Intensiv- und Inkubatortransporte (Brutkasten) angefordert wird.​

Für die gemeinnützige ARA Flugrettung arbeiten aktuell 80 Personen: 12 Piloten, neun Windenoperator (HEMS-TC), 21 Flugretter, 32 Notärzte und sechs Verwaltungskräfte. Geflogen wird immer mit einer Viermann-Crew (Pilot, Windenoperator, Flugretter, Notarzt), die bei Bedarf sogar noch um weitere Spezialkräfte (Bergretter, Fachärzte, Intensivpfleger, Hundeführer bei Lawineneinsätzen…) ergänzt werden kann.​

Die ARA Flugrettung wurde 2001 gegründet. Das Unternehmen mit Sitz in Klagenfurt, das mit dem Kärntner Roten Kreuz kooperiert, gehört zum DRF Luftrettungs-Konzern und betreibt in Österreich aktuell mit Fresach (Kärnten) und Reutte (Tirol) zwei Standorte. Gerade in der Anfangszeit von RK 1 ging es dabei turbulent zu, mittlerweile haben sich die Turbulenzen aber gelegt.

(red / ARA)