Reportagen

Zweiter AW169 für Österreichisches Bundesheer in Aigen/Ennstal eingetroffen

Traditioneller Empfang für den Neuzugang - Fotos: Franz Zussner / Austrian Wings

Am 3. März 2023 übergab das Verteidigungsministerium den zweiten Leonardo AW169 auf dem Fliegerhorst in Aigen im Ennstal offiziell an die österreichische Luftwaffe. Für Austrian Wings war Fotograf Franz Zussner vor Ort.

"Dieser Hubschrauber setzt einen Schlussstrich unter die jahrelange Diskussion über diesen Standort. Mit zwölf Hubschraubern, die hier landen werden, ist dieser Standort auf Jahrzehnte gesichert", heißt es aus dem Verteidigungsministerium.

Neben dem Zulauf der zwölf Hubschrauber des Typs AW169MA werden in Aigen mit über 40 Millionen Euro auch umfangreiche Investitionen in eine neue Intrastruktur getätigt. Zur Erhöhung der militärischen Sicherheit ist die Einzäunung der gesamten "Flightline" geplant und die Pistenrandmarkierung sowie Befeuerung wird auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Neben der Neuerrichtung der Fliegerwerft, die für die Basismaterialerhaltung der gesamten AW169-Flotte verantwortlich ist, erfolgt die Neuerrichtung eines Simulatorgebäudes sowie der Neubau eines Flugbetriebsgebäudes im Bereich der "Flightline".



Insgesamt werden bis 2028 24 in der Variante AW169MA (taktische Hubschrauber mit Bewaffnung) und zwölf Hubschrauber in der Variante AW169B (Schulungshubschrauber) sowie ein umfassendes Unterstützungs- und Schulungspaket an Österreich geliefert. Die neuen Hubschrauber sind als Nachfolge für die leichten Verbindungs- und Transporthubschrauber "Alouette" III vorgesehen, die 2023 ausgeschieden werden sowie als Ersatz für den leichten bewaffneten Verbindungshubschrauber OH-58 "Kiowa".



Der Leonardo AW169 "Lion" ist ein Hubschrauber der 5-Tonnen-Klasse, der von zwei Triebwerken mit je 826 kW Dauerleistung angetrieben wird. Damit erreicht er eine Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h und kann über 800 Kilometer weit fliegen. Die maximale Flugdauer beträgt bis zu 4,3 Stunden. Er kann unter anderem für Personen- und Materialtransporte sowie für Löscharbeiten eingesetzt werden. Der Hubschrauber kann zwei- bis dreimal so viel Wasser transportieren wie eine "Alouette" III. Die zeitgemäße Avionik ermöglicht die Erfüllung aller Einsatzaufgaben auch bei Nacht bzw. schlechten Witterungsbedingungen.

Seine Einsatzmöglichkeiten reichen vom Schutz aus der Luft in der bewaffneten Version, bis zum Truppentransport, der Katastrophenhilfe sowie der Brandbekämpfung, Bergrettung und medizinischen Evakuierungsflügen. Die Nutzlast des Hubschraubers beträgt bis zu zwei Tonnen und es können bis zu zwölf Personen transportiert werden. 24 Maschinen werden als Schul- bzw. Einsatzhubschrauber in Langenlebarn und zwölf Einsatzhubschrauber in Aigen im Ennstal stationiert.

Weitere Fotoimpressionen

Drei italienische Offiziere
Airchief Brigadier Gerfried Promberger (vierter von links) hatte allen Grund zur Freude anlässlich der Übergabe des Helikopters durch die Verteidigungsministerin.

Fotos: Franz Zussner

(red / ÖBH)