Reportagen, Videobeiträge

Foto- und Videoreportage: Eröffnung neue Flugpolizei Zentrale in Wiener Neustadt

Cobra Beamte seilten sich mit einem symbolischen Schlüssel aus einer H135 (OE-BXQ) ab - Fotos: www.der-rasende-reporter.info

Rund drei Jahre nach dem Spatenstich konnte die neue Zentrale der Flugpolizei auf dem Gelände der Kaserne des EKO Cobra in Wiener Neustadt offiziell eröffnet werden. Eine Foto- und Videoreportage von Patrick Huber (www.der-rasende-reporter.info) für Austrian Wings.

Bei nahezu identisch regnerischem Wetter wie gestern, war im Mai 2021 der Spatenstich für die neue Flugeinsatzstelle in der Cobra-Kaserne erfolgt. Notwendig geworden war dieser Schritt aufgrund der veränderten Einsatzsituationen und des gestiegenen Einsatzaufkommens. Seit Jahrzehnten war die Flugpolizei in der Meidlinger Kaserne in Wien stationiert. Neben der eigentlichen Flugeinsatzstelle befanden sich dort auch die Zentrale sowie der Wartungsbetrieb.

Videoimpressionen von der Veranstaltung.

Doch das immer stärker werdende Flugaufkommen machte letzten Endes eine Verlegung des Standortes notwendig. Dabei stand weniger die Fluglärmproblematik im Vordergrund als vielmehr der Sicherheits- und Platzaspekt. Die alte Kaserne bot kein Potential für räumliche Erweiterungen und auch vom Sicherheitsaspekt her war der Flugbetrieb inmitten des dicht verbauten Stadtgebietes nicht optimal, weil es an Notlandemöglichkeiten fehlte. Und so gab es schon um 2018 herum erste Überlegungen, die Zentrale der Flugeinsatzstelle Wien an einen neuen Standort zu übersiedeln, doch dann gab es politischen Stillstand und die Coronapandemie. Es dauerte daher bis zum Mai 2021, ehe der Spatenstich in der Cobra-Kaserne in Wiener Neustadt erfolgen konnte. Dieses Areal ist in unmittelbarer Nähe des Militärflugplatzes Wiener Neustadt West (LOXN) gelegen und bietet ausreichend Platz. Zudem gibt es kaum Anrainer, die sich durch Fluglärm gestört fühlen könnten, wobei dieser Umstand nur eine untergeordnete Rolle spielen kann, denn Polizeihelikopter fliegen schließlich nicht aus Jux und Tollerei durch die Gegend, sondern um die Sicherheit der Menschen im Land zu gewährleisten. Der Standort Wiener Neustadt bot sich auch deshalb an, da das EKO Cobra dort seinen Sitz hat. Aufgrund der seit 2015 erheblich gestiegenen Gefahr islamistischer Terroranschläge (bisher 3 erfolgte in Österreich und mehrere teils in letzter Minute verhinderte, zuletzt beim Taylor Swift Konzert), welche aktuell die größte Bedrohung für die innere Sicherheit darstellen, ist es bedeutsam, dass die Cobra rasch mit Unterstützung der Flugpolizei verlegt werden kann. Bisher mussten die Beamten des EKO Cobra dafür extra mittels bodengebundenen Einsatzfahrzeugen zuerst in die Meidlinger Kaserne gebracht oder vom Hubschrauber unterwegs "eingesammelt" werden. Das fällt nun weg.

Der neue, zweigeschossige Zubau mit einer Gesamtfläche von rund 6.250 Quadratmetern beherbergt den Wartungsbetrieb, die Hubschrauberschule sowie den Flugpolizei-Stützpunkt. Hinter dem Flughangar sind Werkstätten und Lagerräume für die Wartung, Lehrsäle der Flugschule sowie Büroräume untergebracht. Im Obergeschoss befinden sich Arbeitsplätze für die Piloten. Vor dem Hangar liegt der Landeplatz, neben dem Hubschrauberstellplätze mit einer Unterflurbetankung installiert wurden. Der Bestandhangar der Cobra-Kaserne wurde während der Bauarbeiten einer Funktionssanierung unterzogen, um künftig auch größere Hubschraubertypen einsetzen zu können.

Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf rund 26,1 Millionen Euro, die Sanierungskosten des Hangars liegen bei rund 5,4 Millionen Euro.

"Die Standortverlegung des Flugpolizei-Stützpunkts von Wien Meidling nach Wiener Neustadt ist ein wichtiger Beitrag für moderne und zeitgemäße Polizeiarbeit. Neben den besseren Rahmenbedingungen, die sich für uns am Standort Wiener Neustadt ergeben, ist die Nähe zum Einsatzkommando Cobra ein weiterer wichtiger Vorteil."
Innenminister Gerhard Karner

An der Eröffnung nahmen hochrangigeVertreter aus Politik und Sicherheit teil - an der Spitze Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Innenminister Gerhard Karner und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Bürgermeister Klaus Schneeberger. Unter den Gästen waren u.a. auch der NÖ Landespolizeidirektor Franz Popp, die Polizeidirektoren aus Tirol, dem Burgenland und der Steiermark Helmut Tomac, Martin Huber und Gerald Ortner, die Botschafter der Vereinigten Staaten und Israel Victoria Reggie Kennedy und David Roet sowie der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch. Israel hat am Boden und in der Luft eine jahrzehntelange Erfahrung im Kampf gegen islamischen Terrorismus, da es seit seiner Staatsgründung 1948 nahezu ununterbrochen von arabischen Nachbarn bedroht wird. Seit 7. Oktober muss Israel zudem einen aktiven einen Verteidigungskampf gegen die radikal-islamische Terrororganisation Hamas im Gazastreifen führen. Aufgrund von Israels Expertise in Sachen Terrorismusbekämpfung gibt es seit vielen Jahren auch eine gute Zusammenarbeit zwischen dem EKO Cobra und israelischen SIcherheitskräften.

Landeshauptfrau Mikl-Leitner sprach im Zusammenhang mit der Verlegung des Flugpolizei-Stützpunktes von Wien-Meidling nach Wiener Neustadt von einem "wichtigen Ereignis".

„Das Fundament unserer Sicherheitsarchitektur sind jene, die tagtäglich vor Ort, vom Bodensee bis zum Neusiedlersee, für unsere Sicherheit sorgen: unsere 32.000 Polizistinnen und Polizisten“, unterstrich Bundesminister Gerhard Karner. Die Säulen dieser Architektur seien Spezialkräfte und zentrale Stellen in den unterschiedlichsten Bereichen, wie beispielsweise die Cobra oder Sicherheitszentren wie jenes in Innsbruck oder jenes, das bald in St. Pölten entstehe. „Das Dach dieser Sicherheitsarchitektur sind die Rahmenbedingungen für unsere Polizei wie eine moderne Ausrüstung, aber auch moderne gesetzliche Rahmenbedingungen“, führte Karner weiter aus. Der Minister nannte die Investitionen in den neuen Flugpolizei-Stützpunkt wichtige Investitionen in diese Sicherheitsarchitektur Österreichs, „in unsere Flugpolizei mit knapp 50 Einsatzpilotinnen und -piloten, die tagtäglich an acht Standorten Dienst tun und Verantwortung für die Sicherheit der Menschen übernehmen.“

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, einer der Initiatoren des Flugpolizei-Stützpunktes in Wr. Neustadt, sprach davon, wie entscheidend eine große Vernetzung in sicherheitsrelevanten Fragen sowohl in Europa als auch mit international wichtigen Partnern wie den USA sei, „vor allem in Fragen der Informationsteilung.“ Dabei gehe es nicht nur um Infrastruktur, „sondern auch um das Bewusstsein, dass wir in der heutigen Situation, wo wir die Kriminalität auf internationalem Wege bekämpfen können, internationale Kooperationen festigen und stärken müssen und hierbei spielt Österreich mit seinen Einsatzkräften eine ganz zentrale Rolle. „Unsere Polizei ist mit ihren Einheiten international anerkannt“, betonte er und dies sei Hinweis dafür, „dass wir in der Frage der Ausrüstung, des Trainings und der Moral mit unserer Polizei auf dem richtigen Weg sind.“

Zu Wort kamen auch der Leiter der Direktion Spezialeinheiten des Einsatzkommandos Cobra Bernhard Treibenreif, der von einer „neuen wichtigen Dienststelle für die Sicherheit Österreichs und von einem internationalen Vorzeigeprojekt“ sprach, sowie der Geschäftsführer der Bundesimmobiliengesellschaft Gerald Beck; er blickte in seinen Ausführungen u.a. auf die Herausforderungen beim Bau zurück.

Im Anschluss nahm Polizeiseelsorger Matthias Nemeth die Segnung des neuen Stützpunktes vor, musikalisch umrahmt wurde die feierliche Eröffnung von der Polizeimusik Niederösterreich. Den Abschluss des Festaktes bildete das Abspielen der Bundeshymne durch die Polizeimusik Niederösterreich unter der Leitung von Polizeikapellmeisterin Silvia Jäger. Abschließend konnten die Festgäste den neuen Flugpolizeistützpunkt besichtigen.

Weitere Fotoimpressionen

Text, Fotos und Video: Patrick Huber, www.der-rasende-reporter.info