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Drei Jets der Frecce Tricolori in der Luft kollidiert

Trotz beschädigter Steuerung gelang es den Piloten, zu landen - eine Meisterleistung.

Zu einer Beinahe-Katastrophe wäre es beim Zusammenstoß mehrere Jets der italienischen Kunstflugstaffel Frecce Tricolori über Sizilien gekommen. Allen drei in die Kollision verwickelten Piloten gelang die Landung, einer wurde leicht verletzt.

Die weltbekannte italienische Kunstflugstaffel Frecce Tricolori, die allerdings trotz ihrer Beliebtheit bei Fans immer auch Erinnerungen an das Flugtagunglück von Ramstein im Jahr 1988 hervorruft, führte auf der Insel Pantelleria bei Sizilien eine Flugschau durch, als es zum Unfall kam.

Während des Fluges kollidierten drei der Jets vom Aermacchi MB-339 miteinander, wobei die Jets schwer beschädigt wurden - dadurch war die Steuerbarkeit beeinträchtigt. Es grenzt an ein Wunder, dass die Maschinen nicht abstürzten, sondern den Piloten noch eine Notlandung gelang. Dabei rutschte allerdings eines der Flugzeuge von der Piste. Der Pilot wurde leicht verletzt. In den Vorfall waren die Flugzeuge Pony 6, Pony 8 und Pony 9 verwickelt. Die erfolgreiche Notlandung aller drei Flugzeuge führen Fachleute auf das ausgezeichnete Können der Piloten zurück. Die Piloten der Frecce sind handverlesen und gehören zu den besten Militärfliegern Italiens. Bevor sie zur Staffel kommen, haben sie eine reguläre Kampfpilotenausbildung durchlaufen und mehrere Jahre Erfahrung in einer Einsatzstaffel gesammelt.

Die Frecce Tricolori gelten als eine der spektakulärsten Kunstflugstaffeln der Welt, die rund um den Globus ihre Fans begeistern. Allerdings waren sie in der Vergangenheit (wie andere Staffeln auch) immer wieder in schwere Unfälle verwickelt. Das bekannteste ist sicherlich das Flugtagunglück von Ramstein im August 1988. Damals kollidierte der Solist beim Manöver "Durchstoßenes Herz" mit zwei anderen Jets und stürzte brennend ins Publikum. Neben den drei Frecce-Piloten starben mindestens 67 weitere Menschen, die genaue Opferzahl ist bis heute umstritten. Die Überlebenden beschäftigt dieser Tag bis heute wie auch der persönliche Bericht eines US-Militärs zeigt.

Auch der Unfall von Sizilien dürfte sich ersten Berichten zufolge beim Auftakt zum "Herz"-Manöver (das seit Ramstein in einer anderen Variante geflogen wird) ereignet haben, nämlich beim "Split" der Formation. Die Ursache dafür ist unklar. In Fragen kommen sowohl menschliches als auch technisches Versagen sowie externe Einflüsse (zB Turbulenzen, eine Windbö, etc ...).

Erst im September 2023 war eine Maschine der Frecce Tricolori beim Start zu einem Trainingsflug abgestürzt. Ein Vogel war damals ins Triebwerk geraten und obwohl der Pilot alles versuchte, eine Katastrophe zu verhindern, schlitterte das Flugzeug nach dem Absturz in den Wagen einer vierköpfigen Familie. Ein fünfjähriges Mädchen starb damals, der Pilot überlebte.

Text: Patrick Huber