Die AUA verfügt aktuell über zwei Boeing 787-9 Dreamliner (OE-LPL und OE-LPM), mit denen im Vorjahr die Modernisierung der Langstreckenflotte und damit die Ablöse der betagten, noch aus Lauda Air Zeiten stammenden, Boeing 767-300ER und Boeing 777-200ER eingeleitet wurde. Gestern führte die OE-LPM als Kurs OS 065 den Flug von Wien (VIE) nach Chicago (ORD) durch. Dort allerdings "strandete" die Maschine, der Rückflug nach Wien musste gestrichen werden.
Weil der AUA damit ein Langstreckenflugzeug auf ihrer Homebase Wien fehlt, wirkt sich das auch auf den für heute geplanten Flugbetrieb aus. Denn die OE-LPM hätte heute erneut die Rotation Wien-Chicago-Wien durchführen sollen - auch diese Flüge wurden bereits gestrichen.
Laut Austrian Wings vorliegenden Informationen waren technische Probleme dafür verantwortlich, dass die OE-LPM bisher nicht nach Wien zurückkehren konnte. Bestätigt wurde diese Ursache von der Fluglinie allerdings noch nicht. Die AUA-Pressestelle bestätigte diese Recherchen. In einem Statement erklärte AUA-Sprecherin Anita Kiefer: "Die Sicherheit unserer Fluggäste und Crews hat stets oberste Priorität. Während des gestrigen Fluges OS65 von Wien nach Chicago (ORD) trat eine Fehlermeldung in der elektronischen Triebwerkssteuerung des Austrian Airlines Flugzeug mit der Kennung OE-LPM auf. Sofort nach Ankunft in Chicago wurde der zentrale Triebwerksrechner getauscht. Während des Pushback-Vorgangs vor dem darauffolgenden Flug OS66 kam es jedoch zu einer erneuten Störungsmeldung, weswegen die Maschine zum Gate zurückkehrte. Die Begutachtung und Behebung des Fehlers überstieg allerdings die gesetzlich erlaubte Arbeitszeit der Crew auf dem Flug, weswegen die OS66 gestrichen werden musste. Im Moment ist die Fehlerbehebung noch im Gange."
Ein Zusammenhang mit dem Absturz der Boeing 787 der Air India kann nach derzeitigem Kenntnisstand jedenfalls absolut ausgeschlossen werden.
Text & Foto: Patrick Huber