Pan Am Flug 73 befand sich auf dem Weg von Bombay (heute Mumbai) nach New York. Auf ihrer Reise sollte die Boeing 747 mit dem Kennzeichen N656PA reguläre Zwischenstopps in Karatschi und Frankfurt einlegen. In Karatschi stürmten vier schwerbewaffnete Terroristen der Abu Nidal Organisation (die früher einmal zur Terrororganisation PLO gehört hatte) die Maschine. Die Piloten und der Bordingenieur seilten sich über die Notausstiegsluke ab und verhinderten somit, dass die Maschine entführt werden konnte. Denn der Plan der Entführer war offenbar, die Maschine als fliegende Bombe zu benutzen, lange vor dem islamistischen Terroranschlag auf die USA von 9/11. Nicht auszudenken, was eine vollgetankte und vollbeladene 747 für Schaden am Boden angerichtet hätte, wenn sie von den Terroristen gezielt beispielsweise ins weiße Haus oder eine amerikanische Großstadt gesteuert worden wäre.Pan Am galt vielen arabischen Terroristen als "das" Symbol der USA, weshalb die Airline wiederholt Ziel von Anschlägen wurde. Nur zwei Jahre nach dem Terroranschlag von Karatschi brachte eine Bombe Pan Am 103 über Lockerbie zum Absturz. Die Hintergründe der "Akte Lockerbie" sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt.
Über Funk verhandelte das Terrorkommando in Karatschi mit den indischen Behörden und forderten einen Piloten an, doch das wurde von den offiziellen Stellen verweigert. An Bord befanden sich zu diesem Zeitpunkt 370 Passagiere und 19 Crewmitglieder. Beim Sturm der arabischen Terroristen auf die die Pan Am Maschine waren bereits zwei Mitarbeiter von Kuwait Airways getötet worden.
Als nach wenigen Stunden die Stromversorgung an Bord ausfiel und es dunkel im Jumbo wurde, feuerten die Terroristen wahllos in die Menge, um so viele Menschen wie möglich zu ermorden. Die Flugbegleiter unter der Führung von Neejra Bhanot öffneten die Notausstiege, sodass am Ende 368 der 379 Insassen des Fluges Pan Am 73 überlebten. Über 120 wurden allerdings verletzt und Purserin Neeja Bhanot bezahlte ihren Heldenmut mit dem eigenen Leben.
Erst 1988 wurden die fünf arabischen Terroristen für den Anschlag in Pakistan zum Tode verurteilt, das Todesurteil später aber in lebenslange Haft umgewandelt. Einer der Terroristen wurde 2001 von Pakistan an die USA übergeben, wo er erneut eine 160-jährige Haftstrafe ausfasste.Die vier anderen Terroristen wurden 2008 an die Palästinensischen Autonomiegebiete abgeschoben. Über ihren Verbleib ist nichts bekannt.
Der Einsatz von Flugbegleiterin Neerja Bhanot wurde 2016 in einem dokumentarischen Spielfilm gewürdigt.
Das Pan Am Museum veröffentlichte bereits 2022 einen Podacst über den Terroranschlag. Der Beitrag kann hier angehört werden.
(red)