Reportagen

Vor 40 Jahren: Arabischer Terror gegen EL AL Israel Airlines - der Fall Anne-Marie Murphy

Symbolbild Boeing 747 von EL AL - Foto: Franz Zussner

Seit dem 7. Oktober 2023 sieht die Welt auf Israel - denn an diesem Tag richteten arabisch-muslimische Terroristen, unterstützt von Teilen der muslimischen Zivilbevölkerung aus Gaza, ein Blutbad an: Sie drangen nach Israel ein, ermordeten dort rund 1.200 Menschen, vom Baby bis zur 90-jährigen Shoa-Überlebenden, und vergewaltigten systematisch Frauen und Mädchen, ehe sie auch diese Opfer brutalst ermordeten und teilweise verstümmelten. Gut 200 Geiseln wurden in den Gazastreifen verschleppt. Doch Israel leidet nicht erst seit dem 7. Oktober 2023, sondern schon seit seiner Staatsgründung 1948 unter massivem arabischen Terror, häufig gespeist aus muslimischem Antisemitismus. Denn weite Teile der islamischen Welt haben ein großes Antisemitismus-Problem, das jedoch leider von viel zu vielen Muslimen bis heute verleugnet oder zumindest ignoriert wird, obwohl es mittlerweile sogar von namhaften Islamexperten wie Abdel-Hakim Ourghi öffentlich thematisiert wird. Ein im Westen kaum bekannter Vorfall ist die Affäre um die in Großbritannien lebende Irin Anne-Marie Murphy. Ihr arabischer Verlobter, ein Mann mit jordanischer Staatsbürgerschaft, wollte die hochschwangere junge Frau am 16. April 1984 ohne ihr Wissen als Selbstmordattentäterin opfern, um einen Flug der israelischen EL AL in die Luft zu sprengen. Es ist dies nur eines von vielen Beispielen für aus muslimischem Antisemitismus gespeisten arabischen Terror gegen Israel beziehungsweise jüdische Einrichtungen. Wir erzählen diese dramatische Geschichte, die sich vor 40 Jahren ereignete.

Seit dem 7. Oktober 2023 führt Israel im Gazastreifen einen Verteidigungskrieg, der ihm von der radikal-islamischen Terrormiliz aufgezwungen wurde. Doch linke Antisemiten und auffällig viele Muslime ignorieren das Faktum, dass diesem überlebensnotwendigen Verteidigungskampf Israels ein Terroranschlag unter lauten "Allahu akbar"-Rufen durch arabische Bewohner von Gaza vorausgegangen war. Ja, in vielen islamischen Ländern und sogar in Europa (jedenfalls in Ländern, die aufgrund einer verfehlten Migrationspolitik der vergangenen Jahrzehnte zugelassen haben, dass teilweise radikale islamische Parallelgesellschaften entstanden sind) feierten Muslime den Terror gegen Israel, bei dem rund 1.200 Menschen abgeschlachtet wurden. Seit dem 7. Oktober sind verbale und physische Attacken auf Juden in Europa massiv gestiegen, die Täter leider in sehr vielen Fällen Muslime. Das sind die unerfreulichen Fakten, denn in der islamischen Welt gibt es unglücklicherweise ein großes Antisemitismus-Problem, wie der Experte Abdel-Hakim Ourghi unter anderem in einem Gastbeitrag für das renommierte Nachrichtenmagazin "Der Focus" ausführte. Der deutsch-ägyptische Politologe Hamed Abdel-Samad (er muss wegen Todesdrohungen durch seine eigenen Glaubensbrüder seit Jahren unter Polizeischutz leben) zeigte schon 2016 in einem Interview mit der linksliberalen Tageszeitung "Der Standard" Probleme im Islam auf und sprach wörtlich, davon, dass es "eine Gewaltseuche im Herzen des Islam" gebe.

Die Welt blickte geschockt auf Israel und die Gräueltaten, die von arabischen Terroristen an Juden verübt worden waren. Noch niemals seit dem Ende der Shoa waren so viele Juden an einem einzigen Tag ermordet wurden wie am 7. Oktober 2023. Doch für Israel ist der Terror durch Bewohner der arabischen Nachbarstaaten Alltag seit seiner Staatsgründung im Jahr 1948, auch wenn dieser Umstand in Europa und den USA kaum ins öffentliche Bewusstsein gedrungen ist. Die Liste des antisemitisch motivierten arabisch-muslimischen Terrorismus gegen die einzige Demokratie des Nahen Ostens hier aufzuzählen würde den Rahmen dieser Reportage sprengen, daher sei nur an zwei Fakten erinnert: An den arabischen Terroranschlag auf dem Flughafen Wien 1985 sowie die Causa Anne-Marie Murphy, die nunmehr ausführlich behandelt werden soll.

Viele (selbstverständlich nicht alle, das soll ausdrücklich erwähnt werden) Muslime sind von der "Geisteskrankheit" des Antisemitismus befallen, hassen Juden einfach nur deshalb weil sie Juden sind und sprechen außerdem dem Staat Israel sein Existenzrecht ab. Diese beiden Dinge alleine wäre schon schlimm genug, aber unglücklicherweise sind es seit vielen Jahrzehnten immer wieder auch radikalisierte antisemitische Muslime, die versuchen (leider teilweise erfolgreich) Juden nur deshalb zu töten, weil sie eben Juden sind. Dazu ist ihnen oft jedes Mittel Recht und im Falle eines Selbstmordanschlages werden die Attentäter von ihren nicht minder religiös-kulturell fanatisierten Familien häufig noch als "Märtyrer" verehrt. Das kann der intelligente Mensch doch nur als "geisteskrank" bezeichnen. Wie heißt es so schön? Glaube versetzt zwar Berge, (W)Irrgläube jedoch füllt Särge ...

Da fällt dem gebildeten Menschen unweigerlich das der großen israelischen Politikerin Golda Meir zugeschriebene Zitat "Frieden kann es erst geben, wenn die Araber ihre Kinder mehr lieben als sie die Juden hassen", ein. Übrigens wurde diese Aussage nach dem Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober, an dem auch etliche Zivilisten aus dem Gazastreifen beteiligt waren, das darf nicht verschwiegen werden, unter anderem öffentlich vom deutschen Grünen-Politiker Cem Özedemir (er hat selbst türkische Wurzeln, man wird ihm daher weder "Rassismus" noch "Islamophobie", zwei von linken und muslimischen Kreisen gerne verwendete "Totschlagargumente", um sachliche Diskussionen zu vermeiden, vorwerfen können) zitiert. Doch manchmal sind die radikalisierten und gewaltbereiten Judenhasser dann zu feige, einen Anschlag selbst auszuführen und wollen stattdessen einen anderen Menschen opfern - selbst, wenn dieser schwanger sein sollte ...

"Tatsächlich ist heute die Mehrheit der Muslime gegenüber den Juden und Israel so feindselig gestimmt wie eh und je."
Islamexperte Abdel-Hakim Ourghi, Oktober 2023

So wie im Fall von Anne-Marie Murphy. Die Irin war eine naive junge Frau, die in einem Hilton-Hotel in London als Zimmermädchen arbeitete. Im Jahr 1984 lernte sie im Alter von 30 Jahren den gleichaltrigen Araber Nezar Nawwaf al-Mansur al-Hindawi, einen jordanischen Staatsbürger, kennen und erlag seinem Charme. Nach außen hin wurden die beiden rasch ein Paar und als Murphy Ende 1985 von ihrem Geliebten schwanger wurde, schien ihr Glück perfekt.

"Im Koran werden ab dem Jahr 623 die Juden als Ungläubige bezeichnet, über die Gottes Fluch komme, solange sie sich nicht zum Islam bekennen."
Islamexperte Abdel-Hakim Ourghi, Oktober 2023

Doch Nezar Nawwaf al-Mansur al-Hindawi war ein von Antisemitismus durch und durch besessener Terrorist, der nur plante, wie er möglichst viele Juden auf einen Schlag töten könnte - und dafür war der arabische Fanatiker sogar bereit, seine eigene hochschwangere Partnerin samt dem gemeinsamen Kind, das sie von ihm erwartete!!!, vorsätzlich in den Tod zu schicken.

"Ein neuer Antisemitismus ist dazugekommen. Dass Antisemitismus und Israel-Hass unter arabischstämmigen Zuwanderern und Asylwerbern eklatant höher sind, weiß jede Studie, jede Umfrage und jedes Kind."
Rainer Novak, Journalist, 16. 3. 2024

Dass es dazu nicht kam, war nur den strengen Sicherheitsvorkehrungen des israelischen Flagcarriers EL AL - Israel Airlines zu verdanken. Diese Sicherheitsvorkehrungen werden von rechten antisemitischen Populisten, linken Tagträumern und vielen Muslimen gleichermaßen als "rassistisch" oder "diskriminierend" verteufelt, sind aber unbestreitbar effektiv, da sie unter anderem auf dem Konzept des "Ethnic Profiling" beruhen. Israel weist Kritik daran scharf zurück und verweist unter anderem auf die Erfolgsgeschichte dieses Konzepts.

"Der heutige islamische Antisemitismus ist unter anderem das historische Produkt einer unaufgeklärten Geschichte des Islams."
Islamexperte Abdel-Hakim Ourghi, Oktober 2023

Denn als im Jahr 2010 der Anschlag eines radikalisierten Moslems auf ein Passagierflugzeug nur knapp verhindert wurde, zitierte die deutsche Tageszeitung "Die Welt" den US-amerikanischen Anti-Terror-Experte Leonard Cole zu diesem Thema:

"Israel bleibt eine Demokratie, und am Ende müssen die arabischen Bürger diese Unannehmlichkeiten akzeptieren, denn sie dient ihrer eigenen Sicherheit. Auch wir sollten nicht alle Leute gleich behandeln, ob es sich um eine Oma im Rollstuhl oder einen jungen Muslim handelt. Das tun wir, weil wir jeden Anschein von Diskriminierung vermeiden wollen. Aber es bleibt eine Tatsache, dass zwar nicht jeder junge muslimische Mann ein potenzieller Attentäter ist, dass aber fast alle Flugzeugattentäter in letzter Zeit junge muslimische Männer waren, und nicht alte Damen aus Bayern."

Al-Hindawi wollte schwangere Freundin in die Luft sprengen
Zurück zu Anne-Marie Murphy. Als ihr Geliebter von der Schwangerschaft der verliebten jungen Frau erfuhr, war das für ihn DIE Gelegenheit seinen mörderischen Plan in die Tat umzusetzen. Er schlug ihr vor, zu heiraten - in Israel. Doch weil er als Araber nicht so einfach einreisen könne, solle sie schon vorausfliegen. Murphy, über beide Ohren verliebt und  daher unfähig den wahren Charakter des gefährlichen Terroristen zu erkennen, willige begeistert ein und war bereit, all den Anweisungen ihres Liebhabers blind zu folgen.

Nezar Nawwaf al-Mansur al-Hindawi buchte für Murphy ein Ticket auf dem EL AL Flug 016 von London nach Tel Aviv für den 17. April 1986. An Bord der Boeing 747 waren noch 375 andere Passagiere gebucht. Ohne das Wissen oder gar das Einverständnis seiner Partnerin, die er nur als Mittel zum Zweck ausnutzte, platzierte der Jordanier eine Bombe mit 1,5 Kilogramm Semtex-Sprengstoff in ihrem Gepäck und schärfte Murphy noch ein, bei der Befragung durch das israelische Sicherheitspersonal nichts von ihrer Partnerschaft zu erzählen. Sie könnte ja sonst Probleme bei der Einreise bekommen, wenn bekannt wäre, dass sie mit einem Araber liiert sei. Der Terrorist brachte die schwangere Murphy sogar noch zum Flughafen Heathrow, verabschiedete sich und kehrte dann in die Stadt zurück, um später mit dem Bus der Syrian Arab Airlines erneut zum Flughafen zu fahren, von wo aus er mit Syrian Arab Airlines nach Damaskus fliegen wollte.

Die ahnungslose Murphy checkte indes arglos ein und wurde unter anderem vom EL AL Sicherheitsoffizier Yossi Orbach befragt, wie dieser sich Jahre später erinnerte: "Es war ein normaler Tag. Wir hatten keinerlei besondere Warnungen erhalten."

Auch Ofer Argov befand sich im Dienst: "Frau Murphy kam sehr früh zum Check-In. Mein erster Eindruck war, dass sie ein ganz normaler Passagier war. Als ich sie sah, dachte ich nicht im Geringsten daran, dass sie in irgendeiner Verbindung zu Terrorismus stehen könnte. Er habe zuerst auch gar nicht bemerkt, dass sie schwanger war: "Das war eines der ersten Dinge, die mir die Frau erzählte. Sie sagte, dass sie im Hilton Hotel als Zimmermädchen arbeitet und als ich sie fragte, wo sie in Israel wohnen würde, antwortete sie, dass sie ein Zimmer im Hilton in Betlehem gebucht habe." Bei dieser offensichtlichen Lüge - es gab dort nämlich kein Hilton - wurde Argov erstmals hellhörig.

Danach befragte der Sicherheitsexperte die Frau über ihre finanzielle Situation: "Sie meinte, sie hätte 50 Pfund bei sich und ihre Kreditkarte, mit der sie ja gegebenenfalls in Israel Geld abheben könne. Da entgegnete ich, dass sie die Kreditkarte in Israel nicht benutzen könne. Da stand sie also vor mir: Eine schwangere Frau, die behauptete in einem Hotel zu wohnen, das gar nicht existierte und nur wenig Geld bei sich hatte. Irgend etwas stimmte hier ganz offensichtlich nicht, das ergab keinen Sinn."

Gleichzeitig sei Murphy aber unauffällig und ruhig gewesen, habe auf alle Fragen ganz normal geantwortet - was natürlich daran lag, dass sie nicht ahnte, dass sie und ihr ungeborenes Kind von ihrem Liebhaber für einen Terroranschlag ermordet werden sollten.

Das Röntgen des Handgepäcks von Murphy - in dem die Bombe versteckt war - zeigte nichts Verdächtiges, doch dem Sicherheitspersonal kam die Tasche verdächtig schwer vor und es untersuchten sie schließlich genauer. Dabei entdeckten die Männer einen doppelten Boden. Doch an eine Bombe dachten die EL AL-Mitarbeiter dabei noch immer nicht, sondern vielmehr an Drogenschmuggel. Doch als sie den doppelten Boden vorsichtig entfernt hatten, fand Orbach den Sprengkörper, bestehend aus 1,5 Kilogramm Semtext. Übrigens: Mit dem gleichen Sprengstroff brachten vermutlich arabische Terroristen vier Jahre später einen Pan Am Jumbo über Lockerbie zum Absturz ...

Die ahnungslose Murphy fiel aus allen Wolken und war völlig schockiert, als sie mit dieser Entdeckung konfrontiert wurde. Unter dem Druck der weiteren Vernehmung erzählte sie schließlich von ihrer sexuellen Beziehung zu Al-Hindawi und davon, dass er ihr eingeschärft hatte, seinen Namen beim Check-In nicht zu erwähnen.

Der Terrorist hörte von dem Bombenfund im Radio und flüchtete in die syrische Botschaft (Syrien galt damals und heute als Unterstützer des internationalen Terrorismus), wo sein Aussehen unter anderem durch einen Haarschnitt verändert wurde. Aus unbekannten Gründen verließ Al-Hindawi die syrische Botschaft jedoch am nächsten Tag und stellte sich selbst der britischen Polizei.

Im anschließenden Gerichtsverfahren fasste der Terrorist eine 45-jährige Haftstrafe aus, während Anne-Marie Murphy schließlich straffrei ausging, nachdem die Behörden davon überzeugt waren, dass sie von dem Anschlag nicht die geringste Ahnung hatte und selbst nur Opfer war. Sie sagte später einmal, dass "das Beste" aus ihrer Beziehung mit Al-Hinawi" ihre Tochter Sara gewesen sei. Israel beschuldigte offiziell Syrien, für den versuchten Anschlag verantwortlich zu sein. Auch aktuell geht von syrischem Boden übrigens Terror gegen Israel aus: Immer wieder schlagen von Syrien abgefeuerte Raketen auf israelischem Staatsgebiet ein, auch ansonsten unterstützt Syrien arabische Terroristen, die Israel auslöschen wollen.

Conclusio
Durch den Umstand, dass Murphy nicht in die Pläne ihres Partners eingeweiht und schwanger war, wirkte sie beim Check-In zunächst völlig unverdächtig. Der Sprengsatz fiel bei der routinemäßigen Handgepäckkontrolle ebenfalls nicht auf. Es war nur der individuellen konsequenten Befragung durch das bestens geschulte israelische Sicherheitspersonal zu verdanken, dass Flug LY 016 an diesem 17. April des Jahres 1984 nicht mit einer Bombenexplosion und mehr als 370 Toten endete.

Mit den heute in Europa aus Gründen der mittlerweile unerträglichen "politischen Korrekheit" üblichen allgemeinen Sicherheitskontrollen durch nicht selten eher rudimentär geschultes Billiglohn-Personal, bei der zwangsläufig alle Passagiere gleich behandelt werden müssen, um nur ja jeden noch so kleinen Anschein der "Diskriminierung" zu vermeiden, wäre die Bombe mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht entdeckt worden. In punkto Flugsicherheit und Security kann Europa also auch heute noch sehr viel von Israel lernen - und es ist gut, dass EL AL auf die politisch korrekten Vorgaben der EU pfeift und weiterhin überall auf der Welt auf ihr eigenes Sicherheitspersonal und individuelle Befragungen aller Reisenden setzt. Für einen Flug nach Israel würde ich jedenfalls nur EL AL wählen, die sicherste Fluglinie der Welt, was den Schutz vor Terroranschlägen anbelangt.

Text: N. Grund

Hinweis der Redaktion: Wer sich für die Hintergründe des arabischen Terrors gegen Israel interessiert und etwas über die Einsätze der israelischen Luftwaffe zur Verteidigung der Heimat von 1948 bis heute erfahren möchte, dem sei das Buch "Wie König Davids Söhne den Himmel eroberten. Von Sternstunden und Tragödien der israelischen Luftfahrt" empfohlen, das kürzlich auch als Hardcover erschienen ist. Auch die Geschichte von EL AL Israel Airlines wird darin ausführlich beleuchtet. Ein eigenes Kapitel des Buches ist zudem dem arabischen Terroranschlag auf EL AL am Flughafen Wien im Jahr 1985 gewidmet - samt mehrerer Zeitzeugeninterviews.