Österreich

Kein Ende bei AUA vs. People's: Streit wegen Passagierzahlen

People's Viennaline - Foto: Franz Maldet
Seit "People's" in der Luft ist, gibt es regelmäßig Turbulenzen mit Konkurrent AUA - Foto: Franz Maldet

Neuer Zündstoff im "Luftkrieg" zwischen People's Viennaline und Austrian Airlines. Aktuellstes Thema: die Veröffentlichung von Passagierzahlen.

Seit zirka einem halben Jahr ist People's Viennaline zwischen Wien und Altenrhein unterwegs. Die Airline des People's Business Airport Altenrhein will bereits mehr Fluggäste auf dieser Strecke zählen als "Platzhirsch" AUA - so zumindest die mediale Verlautbarung. 4.915 Passagiere saßen demnach im Oktober im "People's"-Embraer-Jet, 4.849 waren es bei Lufthansa-Tochter Austrian. Und das soll bei der AUA einem Verlust von 23 Prozent entsprechen, vermeldet People's Viennaline, deren Geschäftsführer Armin Unternährer den Grund für den Erfolg darin sieht, dass seine Airline ein "verlässlicher Partner" sei.

Bei Austrian zeigte man sich erwartungsgemäß wenig erfreut über die People's-Meldung. Es handle sich um "vertrauliche Zahlen", die an die Öffentlichkeit getragen wurden, was bereits die Grenze der Geschäftsschädigung erreicht habe, ist AUA-Sprecher Michael Braun erzürnt. Ob man dagegen vorgehen wolle, lässt man aber vorerst offen. Man nehme jedenfalls zur Kenntnis, dass dies die Vorgehensweise des People's Business Airport sei. Braun weist jedoch darauf hin, dass der Unterschied zwischen beförderten Passagieren – bezahlte Tickets plus Gratis-Promotion-Tickets – und tatsächlich gesamt ertragsrelevanten Passagieren zu berücksichtigen sei. "Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Wenn man sich die verkauften Tickets ansieht, liegen wir weit vorne, weil wir keine Tickets verschenken müssen. Wir handeln wie ein sorgfältiger Kaufmann. Wir hatten auf unseren Flügen von Altenrhein nach Wien auch im Oktober eine Auslastung von rund 50 Prozent. Wir sind mit diesem Ergebnis zufrieden", resümiert Braun.

People's-Geschäftsführer Armin Unternährer kann die AUA-Kritik nicht nachvollziehen; die Veröffentlichung von Passagierdaten sei schließlich branchenweit usus. Und auch das Argument der "verfälschenden Nulltarif-Tickets" weist er zurück: "Die meisten Gratistickets und Vergünstigungen wurden im Frühling eingelöst. Im Oktober waren es nur mehr sehr wenige. Auch wenn wir diese Tickets nicht zählen, hat die People's Viennaline die AUA überholt." Schließlich sei jedoch ab 2015 ohnehin das "Theater zu Ende" - dann tritt die durch den People's Business Airport ausgesprochene Kündigung gegenüber Austrian Airlines für deren Linienflüge in Kraft.

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(red Aig)