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AUA will Nachmittagskurs nach Altenrhein wieder einführen

AUA setzt auf den Flügen nach Altenrhein die Bombardier Q400 ein - Foto: Austrian Wings Media Crew
AUA setzt auf den Flügen nach Altenrhein die Bombardier Q400 ein - Foto: Austrian Wings Media Crew

Die AUA will offenbar wieder eine Nachmittagsverbindung zwischen Wien und Altenrhein einführen. Das berichtet die Wirtschaftspresseagentur. Der Flughafen Altenrhein - zugleich Eigentümer und Betreiber der People's Viennaline, die auf der gleichen Strecke fliegt - verweigert dies jedoch unter Hinweis darauf, dass das "Maximum der Flugbewegungen in Altenrhein schon erreicht" sei.

Konkret möchte die AUA Sommerflugplan 2012 am Montag, Mittwoch und Freitag eine eine vierte Rotation auf der Strecke anbieten, einen Nachmittagsflug nämlich. Dies habe Jürgen Leissing, der Station Manager der AUA in Altenrhein, bereits bestätigt.

Dieser Flug wurde bereits bis zum Sommer 2010 angeboten, dann jedoch aufgrund mangelnder Nachfrage eingestellt.

Leissing: "Es ist in unserer Branche aber nichts Außergewöhnliches, die Anzahl der Flüge zu einer Destination saisonal anzupassen. Wir haben aufgrund der Nachfrage was rausgenommen. Jetzt wollen wir aufgrund von Netzwerksynergien was reingeben."

Weil jedoch, so der Flughafen Altenrhein, die eigene People's Viennaline das zusätzlich Kontingent an Flugbewegungen in Anspruch genommen habe, könne die AUA ihre Flugfrequenzen nun nicht weiter aufstocken.

Leissing kritisiert laut Wirtschaftspresseagentur: "Es ist schon befremdend, dass der Flughafen eine Airline gründet mit dem Argument, man müsse die Zukunft des Flughafens sichern. Und dann dem größten Kunden verbietet, zusätzliches Geschäft für den Flughafen zu bringen."

Laut Leissing habe allein die AUA dem Flughafen Altrenrhein im vergangenen Jahr Gebühreneinnahmen in Höhe von rund 3,1 Millionen Euro beschert.

AUA-Vorstand Andreas Bierwirth: "Unsere Kunden in Vorarlberg wünschen sich einen vierten Austrian Airlines Flug von Altenrhein nach Wien. Daher wollen wir das Flugprogramm aufstocken und diesen vierten Flug anbieten. Aber der Flughafen Altenrhein lässt uns nicht. So eine Situation ist weltweit wohl einzigartig. Die Verantwortlichen des Airports tragen ihre Willkür auf dem Rücken unserer Passagiere aus."

Auch der Flughafen Altenrhein habe laut Wirtschaftspresseagentur auf Anfrage seinen Standpunkt bestätigt.

"Aufgrund von luftfahrtrechtlichen Beschränkungen hinsichtlich der Höchstzahl von Flugbewegungen im Linien- und Charterverkehr können wir keine weitere Strecke ab Altenrhein mehr zulassen. Das liegt nicht in unserer Hand", so Armin Unternäherer CEO von People's Viennaline und Flughafendirektor in Personalunion.

Auch seine eigene Airline könne keine zusätzlichen Flüge anbieten, selbst wenn er das wollte. Der Grund sei, dass es sich bei Altenrhein um einen nicht-konzessionierten Flughafen handelt.

Laut Schweizer Luftfahrtgesetz müssten aber alle Flughäfen mit Linienverkehr konzessioniert sein. Altenrhein hatte jedoch bei Inkrafttreten dieses Gesetzes bereits Linienverkehr, sodass eine Sonderregelung mit einer Begrenzung der maximalen Flugbewegungen erteilt worden sei.

Eine nachträgliche Konzessionierung von Altenrhein scheint angesichts der Widerstände dagegen aus Vorarlberg jedoch kaum denkbar.

Derzeit kommt die AUA laut Wirtschaftspressedienst auf 36 Flugbewegungen pro Woche, People's Viennaline auf 34.

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(red)