Österreich

AUA "finalisiert" Arbeitsprogramm für die Zukunft - aber noch keine Einigung mit Piloten

Mit den Piloten und Flugbegleitern konnte noch keine Einigung erzielt werden - Foto: Austrian Wings Media Crew
Mit den Piloten und Flugbegleitern konnte noch keine Einigung erzielt werden - Foto: Austrian Wings Media Crew

Grünes Licht für Umstellung auf Tyrolean-Kollektivvertrag - aber trotzdem noch weitere Verhandlungen bis Ende März

Der Vorstand der Austrian Airlines hat die vereinbarte 2-Wochen-Nachfrist genutzt, um das Arbeitsprogramm zu finalisieren. Mit der Politik konnte in weiteren Gesprächen eine Unterstützung vereinbart werden, auch mit der Gewerkschaft GPA und dem Betriebsrat Boden konnte eine Verständigung in wesentlichen Bereichen zur Modernisierung des Kollektivvertrags erzielt werden. Die Gespräche mit dem Betriebsrat Bord waren leider nicht erfolgreich. Es wurden keine ausreichenden Ergebnisse zur Reform der Kollektivverträge erzielt, wie der Vorstand der AUA heute Nachmittag mitteilte.

Austrian Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Lauer dazu: „Der Aufsichtsrat wurde heute über den Stand der Restrukturierungsbemühungen ausführlich unterrichtet. Ich werde morgen dem Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG berichten, der sich mit dem Thema Unterstützung für Austrian befassen wird. In unserer Rolle als Shareholder unterstützen wir das Management dabei, Austrian fit zu machen für eine von hartem Wettbewerb geprägten Zukunft. Das steht für mich außer Frage.“ Am 15. März, also übermorgen, wird der Austrian Airlines Eigentümer Lufthansa seine Beschlüsse über die weiteren Schritte bekanntgeben.

Unabhängig davon hat der „Beirat der Austrian Airlines zur Wahrung der österreichischen Interessen“ auf Anregung des ÖGB den Vorstand ersucht, die Tür für Verhandlungen über die bestehenden Kollektivverträge der Austrian Airlines nicht ganz zuzuschlagen. Dieser Bitte wird der Vorstand der Austrian nachkommen.

Lauer weiter: "Wir werden mit den Vertretern des fliegenden Personals trotz des eingeleiteten Betriebsüberganges bis Monatsende weiterverhandeln. Eine Verlängerung der Gespräche wird es dann aber definitiv nicht mehr geben."

Doch, wenn es kein Entgegenkommen des Betriebsrates gebe, sei der Betriebsübergang unausweichlich.

Denn das übergeordnete Ziel der Reformbemühungen ist es, die größte heimische Fluggesellschaft nachhaltig in die Gewinnzone zu fliegen.
In den vergangenen acht Wochen wurden Politiker und Flughafen dazu eingeladen, standortsichernde Maßnahmen zu setzen. Mit Lieferanten wurden neue Konditionen verhandelt, die Streckennetzplanung wurde auf die Kernmärkte in Osteuropa fokussiert und Erweiterungen im Business-Kunden Segment mit Hilfe der Lufthansa geplant.

Austrian CEO Jaan Albrecht: „Wir haben mit 100 Partnern gesprochen, 99 unterstützen uns. Leider ist es uns nicht gelungen, den einen Betriebspartner von den notwendigen Reformen zu überzeugen. Dennoch haben wir schlussendlich ein Arbeitsprogramm, das das Fundament für einen Neustart der Austrian Airlines bietet.“

Neuer Chief Commercial Officer

Im Aufsichtsrat wurde heute auch der Beschluss für ein neues Vorstandsmitglied ab 1.4.2012 getroffen. Karsten Benz, derzeit Europachef für den Bereich Sales & Services in der Lufthansa Passage, wird so wie am 2.März 2012 vom Aufsichtsratspräsidium vorgeschlagen, Andreas Bierwirth in der Position des Chief Commercial Officers nachfolgen.

Benz dazu: „Austrian Airlines waren und sind ein wichtiger Bestandteil der Lufthansa Gruppe. Ich glaube an die Marke Austrian Airlines und ich glaube an eine gute Zukunft der rot-weiß-roten Heckflosse.“

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(red / AUA)