Österreich

AUA: Pilotenkritik an geplanten neuen firmeninternen Überprüfungen

Wie berichtet, müssen alle AUA/Tyrolean-Piloten bis zum Jahr 2017 eine interne Schulung, genannt Cross Qualification Modul, kurz CQM, durchlaufen. Doch genau daran üben jetzt etliche AUA-Piloten Kritik. Die Basis für das CQM-Modul bildet eine vom Betriebsrat Bord mit Tyrolean Airways abgeschlossene Betriebsvereinbarung.

Jetzt wollen einige AUA/Tyrolean-Piloten allerdings durch die Justiz prüfen lassen, ob es rechtlich überhaupt zulässig sei, dass eine solche Vereinbarung mit Tyrolean Airways geschlossen wurde, nachdem ein Gericht erst kürzlich den Betriebsübergang auf die AUA-Tochter Tyrolean für nichtig erklärt hatte.

Grundsätzlich sprechen die Piloten jedoch davon, dass das CQM-Modul der Firma als Werkzeug dienen könnte, "unbequeme" Mitarbeiter loszuwerden. Sie sprechen von einer "Selektion" und "Jobängsten der Prüflinge".

In einem Schreiben wandte sich die eine „Gruppe des fliegenden Personals der Tyrolean & Austrian“ an die Staatsanwaltschaft Wien und bat anonym um „Prüfung des Sachverhalts auf strafrechtliche Relevanz“. Sie sprechen auch von einer möglichen "Gefährdung des Flugbetriebes" durch die geplanten Maßnahmen der Firmenleitung.

Wörtlich heißt es, das Modul diene „offensichtlich dazu, unerwünschtes Personal unter dem Deckmantel der Sicherheit loszuwerden". Sollte ein Crewmitglied nicht bestehen, müsse man sich nämlich fragen, ob es dann "jahrelang unqualifiziert ein Flugzeug gesteuert" habe, und zwar "unbemerkt von Behörde, Lehrern, Kollegen und Prüfern".

Sie befürchten, dass ein Pilot, der zwar über all die Jahre sowohl die behördlichen als auch die bereits bestehenden firmeninternen Checks erfolgreich absolviert habe, dann aber unter Zuhilfenahme des Instruments CQM "ausselektiert" worden sei, auch woanders keinen Arbeitsplatz mehr bekomme.

Die von SWISS kommenden Psychologen, welche die Prüfungen durchführen sollen, seien nämlich befangen, da sie der Konzernmutter Lufthansa gegenüber "weisungsgebunden" seien.

Bei der AUA wies man die Vorwürfe zurück und erklärte, das Schreiben nicht zu kennen. Gegenüber der "APA" erklärte eine Sprecherin, es handle sich vielmehr um eine "systematischen Evaluierung des Leistungsprofils unserer Piloten".

(red / Titelbild: Piloten im Cockpit einer Bombardier Q400 von "Austrian operated by Tyrolean", Symbolbild - Foto: PA / Austrian Wings Media Crew)