Punktlandung

Aua, ist das peinlich ...

Wichtiger Hinweis in eigener Sache: Bei den nachfolgend abgebildeten Flugbegleiterinnen handelt es sich um AUA-Mitarbeiter, die im Zuge einer Reportage fotografiert wurden; die Veröffentlichung dieser Aufnahmen dient lediglich zur Illustration und impliziert in keinster Art und Weise, dass sich diese Mitarbeiterinnen mit dem Inhalt dieses Textes identifizieren.

Standard, Krone, Kurier, Kleine Zeitung, Presse. Menü 1 oder Menü 2. Ein Bildschirm mit einem Flugzeug über einer bunten Landkarte und Informationen über Reisegeschwindigkeit und die erwartete Ankunftszeit.

All das was uns über die Jahre hinweg das Fliegen zu einem komfortablen und unterhaltsamen Erlebnis gemacht hat, gehört nun der Vergangenheit an. Zumindest wenn man mit der größten unter rot-weiß-roter Flagge operierenden Fluglinie fliegt – unserer AUA, wie wir sie liebevoll nennen.

Die Zeiten, in denen man beim Einsteigen von netten Damen in roten Strumpfhosen mit einem Lächeln begrüßt und einem ein breites Angebot an Zeitungen und Zeitschriften offeriert wurde, die Zeiten, in denen schon bald nach dem Abheben ein angenehmer Duft aus den Öfen der Galley durch die Kabine zog, wo man aus zwei verschiedenen Menüs wählen und sich zumindest auf eine kleine, aber feine warme Mahlzeit in diesen typischen in Alufolie verpackten kleinen „Flugzeuggeschirrchen“ freuen durfte, wo man auf den Über-Kopf-Bildschirmen die zurückgelegte Reiseroute, sowie die Flughöhe- und Geschwindigkeit mitverfolgen konnte, ja diese Zeiten sind leider vorbei.

Zeitungen gibt es bei Kurz- und Mittelstreckenflügen nur noch für Business Class Passagiere; auf die Gäste in der Eco legt die AUA scheinbar keinen großen Wert, trotz durchaus hoher Ticketpreise; so kostet ein flexibles Economy-Class-Ticket für Wien
Zeitungen gibt es bei Kurz- und Mittelstreckenflügen nur noch für Business Class Passagiere; auf die Gäste in der Eco legt die AUA scheinbar keinen allzu großen Wert, trotz durchaus hoher Ticketpreise; so kostet ein flexibles Economy-Class-Ticket für Wien - Berlin - Wien auch heute noch schon mal über 700 Euro, umgerechnet also rund 10.000 Schilling, während der Service mittlerweile deutlich unter Low Cost Carrier Niveau liegt. Ausbaden muss derartige Management-Entscheidungen das Personal.

Das Inflight-Entertainment-System, wie diese kleinen Monitore heißen, wurden aus Kostengründen abgeschafft, so heißt es. Ebenso wie die Zeitschriften. Kostet der AUA zu viel. Die serviceorientierten und freundlichen Flugbegleiter stöhnen unter diesen Managementvorgaben, sind sie es doch, die die Kritik der Kunden tagtäglich am eigenen Leib zu spüren bekommen. Doch sie sind machtlos, diese (Fehl-) Entscheidungen werden im achten Stock des AUA-Hauptbüros von hochbezahlten und weltfremden Managern getroffen, die keine Ahnung von der täglichen Praxis und der Bedeutung hoher Servicequalität haben.

Die Monitore für das Inflight Enterainment System hat die AUA ausgebaut - zu teuer.
Die Monitore für das Inflight Enterainment System hat die AUA ausgebaut - zu teuer.

Und ein warmes Essen bekommt man schon seit Jahren nur mehr auf sogenannten Urlaubsflügen. Auf den Linienflügen muss man sich schon seit geraumer Zeit mit einem Sackerl Soletti oder ähnlichen Kleinigkeiten begnügen. Einsteigen, hinsetzen, den Flug über ins Leere starren (es sei denn man hat ein Platzerl am Fenster ergattert – das einzige noch kostenlose Unterhaltungsprogramm), auf einem kleinen Snack herumknabbern, diesen mit einem Schluckerl Orangensaft runterspülen und schließlich wieder aussteigen. So sieht aktuell das "Flugerlebnis" bei der AUA aus. Traurig. Wem das zu wenig ist, der darf gerne in der Business-Class fliegen. Dort bekommt man für sein Geld noch einen entsprechenden Service geboten. Noch.

Text: Uschi Blumenstrauss
Titelbild: Symbolbild AUA: Fokker 100 beim Start
Alle Fotos: Austrian Wings Media Crew

Hinweis: „Punktlandungen” sind Kommentare einzelner Autoren, die nicht zwingend die Meinung der Austrian Wings-Redaktion wiedergeben.