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Vor 30 Jahren hob die Fokker 100 zum ersten Mal ab

Fokker 100 der Avanti Air beim Start auf Rhodos

Als vergrößerte Weiterentwicklung der Fokker 28 aus den 1960er Jahren sollte die Fokker 100 dem niederländischen Traditionsflugzeughersteller Fokker ein Stück lukrativen Kuchen des Regionalflugzeugmarktes sichern.

Um die in die Jahre gekommene Fokker 28 (Erstflug 1967) zu ersetzen, kündigte Fokker 1983 die Entwicklung eines Nachfolgemusters an. Es sollte eine vergrößerte Passagierkapazität, treibstoffsparendere Triebwerke sowie ein modernes Glascockpit erhalten. Der Entwurf erhielt die Bezeichnung Fokker 100. Heute vor exakt 30 Jahren startete der Prototyp mit dem Kennzeichen PH-MKH zu seinem Erstflug. Die Maschine konnte in der Anordnung 2+3 (oder 3+2) maximal 107 Passagiere aufnehmen und unterschied sich rein äußerlich - vom verlängerten Rumpf abgesehen - kaum von seinem Vorgänger, der Fokker 28.

Das Cockpit der Fokker 70/100

Rund ein Jahr nach dem Jungfernflug erhielt die Fokker 100 von den Luftfahrtbehörden ihre Zulassung und im Februar 1988 übernahm Erstkunde Swissair die erste von insgesamt zehn Maschinen dieses Typs. Größter Betreiber wurde im Laufe der Zeit American Airlines mit 75 Einheiten. In Europa zählten KLM und Austrian Airlines zu den bedeutendsten Betreibern der Fokker 100. 1993 flog die verkürzte Version Fokker 70 (maximal 80 Passagiere) zum ersten Mal, ab 1994 wurde sie an die Airlines ausgeliefert.

Mit dem Konkurs von Fokker im Jahr 1996 endete auch die Produktion der Fokker 100 (283 Stück gebaut) sowie der Fokker 70 (48 Stück gebaut). Während die großen US-amerikanischen und europäischen Gesellschaften diesen Typ bereits ausgemustert haben oder - so wie Austrian Airlines - dabei sind, dies zu tun, erfreuen sich die Maschinen in Schwellenländern und Ländern der dritten Welt großer Beliebtheit. Auch in Australien sind noch größere Fokker-Flotten anzutreffen.

Zudem gibt es einen Markt für die Fokker 70/100 als Regierungs- bzw. Executive-Flugzeug. Ein bereits 2012 angekündigter Nachfolger der Firma Rekkof (Fokker verkehrt herum geschrieben) mit dem Projektnamen F-120NG, wurde bis dato nicht realisiert. Insider räumen dieser gestreckten und modernisierten Variante der Fokker 100 auf dem Markt auch kaum Chancen ein.

Von den 283 gebauten Fokker 100 fliegen weltweit noch rund 160 Maschinen, von den 48 produzierten Fokker 70 etwa 30 Stück (1 davon als niederländische Regierungsmaschine).

Fotoimpressionen:

Nächtliche Aufnahme einer Fokker 70 der AUA auf dem Flughafen Wien
Obwohl die Maschinen demnächst ausgeflottet werden, hat KLM cityhopper ihren Fokker 70 noch das aktuelle Farbschema der Airline spendiert.
PH-KPX - diese Fokker 70 ist das niederländische Regierungsflugzeug - Foto: Christian Schöpf
Die insolvente OLT setzte ebenfalls auf Fokker 100
Montenegro Airlines
Die OE-IIB ist eine als Executive Jet genutzte Fokker 100
Moldavian

Aktuelle Betreiber der Fokker 70/100

  • Slovak Government Flying Service
  • Air Niugini
  • Air Panama
  • Alliance Airlines (übernimmt die gesamte Fokker-Flotte von Austrian Airlines)
  • Austrian Airlines
  • Avanti Air
  • Bek Air
  • Compagnie Africaine d'Aviation
  • Carpatair
  • Caspiy
  • Greenland Express (Operated by Denim Air)
  • Helvetic Airways
  • Iran Air
  • Iran Aseman Airlines
  • IRS Airlines
  • Ivory Coast Government
  • Kish Air
  • MJET
  • Moldavian Airlines
  • Montenegro Airlines
  • Naft Airlines
  • Network Aviation
  • Pelita Air
  • PGA Portugália Airlines
  • QantasLink
  • Qeshm Airlines
  • Skippers Aviation
  • Trade Air
  • Transwisata Air
  • Virgin Australia Regional Airlines
  • Insel Air
  • Fly All Ways
  • KLM cityhopper

(red HP / Fotos: Fotografen der Austrian Wings Media Crew, sofern nicht anders angegeben)