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Absturz der TU-154 bei Sochi vermutlich auf menschliches Versagen zurückzuführen

Symbolbild Tupolev TU-154, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Bei der Aufklärung des Absturzes einer TU-154B-2 der russischen Luftstreitkräfte ins Schwarze Meer vor wenigen Tagen, sind die Unfallermittler einen entscheidenden Schritt weiter gekommen. Bei dem Unglück starben alle 92 Menschen an Bord.

Die TU-154B-2, RA-85572, war mit 92 Menschen an Bord, darunter das berühmte Alexandrow-Orchester, kurz nach dem Start vom Flughafen Sochi ins Schwarze Meer gestürzt. Nach der Auswertung des geborgenen Cockpit Voice Recorders verdichten sich nun die Hinweise darauf, dass der Absturz durch menschliches Versagen verursacht worden sein dürfte. 

Demnach lassen die bisher abgehörten Aufzeichnungen den Schluss zu, dass eines der Crewmitglieder - vermutlich der Erste Offizier - versehentlich statt des Fahrwerks die Landeklappen einfuhr. Dadurch kam es zu einem massiven Auftriebsverlust und der dreistrahlige Jet stürzte ins Meer. Die Hebel für das Setzen der Landeklappen sowie das Ein- und Ausfahren des Fahrwerks sind im Cockpit der TU-154 - anders als bei westlichen Mustern - sehr nah beieinander angeordnet. Sie befinden sich am vorderen Overhead-Panel zentriert (Klappen) beziehungsweise auf der Copiloten-Seite (Fahrwerk).

In russischen Medien veröffentlichtes Transkript der letzten auf dem CVR aufgezeichneten Worte (von Russisch auf Deutsch übersetzt):

???: "Geschwindigkeit 300 (...)"

???: "Fahrwerk fährt ein Kommandant (...)"
???: "Scheiße!"

Im selben Moment ertönt eine akustische Warnung im Cockpit.

???: "Die Landeklappen, Mist, verdammt."
???: "Höhenmesser! Wir sind erledigt (...)"

Das Bodenannäherungswarnsystem ertönt.

???: "Wir fallen, Kommandant!"

Danach reißt die Aufzeichnung ab.

(red)