Österreich

Flughafen Wien: Team Stronach zweifelt Notwendigkeit von dritter Piste an

Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew

In einer APA-OTS-Aussendung zweifelt das niederösterreichische Team Stronach die Notwendigkeit der dritten Piste auf dem Flughafen Wien an und argumentiert mit einer ausreichenden Kapazitätsreserve. Der Flughafen Wien weist diese Darstellung zurück.

Wie der Landtagsabgeordnete Walter Laki ausführt, wickelt München mit zwei Pisten rund 395.000 Flugbewegungen ab, Schwechat mit ebenfalls 2 Pisten rund 227.000. Dieser Vergleich hinkt insofern, als sich die zwei Pisten in Wien kreuzen und daher nur den Faktor 1,6 an Kapazität im Vergleich mit München aufweisen. Berücksichtigt man diesen Umstand, dann kommt man in Wien auf eine Kapazität von rund 320.000 Flugbewegungen. Demnach hat Schwechat noch einen Spielraum von 93.000 Flugbewegungen, heißt es in der Aussendung des Team Stronach.

Der Flughafen Wien wiederum weist diese Darstellung in einer eigenen Medienmitteilung als "unfundierte Betrachtung" zurück.

Für die Kapazität eines Flughafens ist, so der Airport, die maximal mögliche Anzahl von Starts und Landungen in der Spitzenstunde relevant. So verläuft das tägliche Bewegungsaufkommen am Flughafen Wien in mehreren Wellen – beginnend mit den Tagesrandflügen in den frühen Morgenstunden über mehrere Spitzenzeiten am Vormittag und Nachmittag bis zu den rückkehrenden Tagesrand-Flügen in den Abendstunden. In diesen Zeiten starten und landen die meisten Flugzeuge am Flughafen Wien und dafür muss ausreichend Kapazität vorhanden sein, unterstreichen die Verantwortlichen.

Am Flughafen Wien sind im 2-Pisten-System in der Spitzenstunde derzeit nach Airport-Angaben maximal 72 Bewegungen/Stunde möglich, mit einer dritten Piste würden es bis zu 100 Bewegungen/Stunde sein. Zum Vergleich: Der Flughafen München verfügt mit zwei parallelen Pisten über eine Kapazität von 90 Bewegungen/Stunde und verfolgt selbst seit Jahren intensiv den Bau einer dritten Piste. Das oberflächliche Hochrechnen eines Jahres-Bewegungsaufkommens berücksichtigt diese Spitzenstunden nicht und ist daher als absolut unfundiert und falsch zurückzuweisen.

Im Übrigen weist der Flughafen Wien darauf hin, dass bereits im Jahr 2008 die Maximal-Kapazität in der Spitzenstunde nahezu erreicht wurde. Mit der darauf folgenden Wirtschaftskrise und dem Trend, größere Flugzeuge einzusetzen, ging die Zahl der Starts und Landungen in den letzten Jahren zwar zurück, hat sich aber 2016 mit einem geringen Rückgang von 0,2% nahezu gleichbleibend entwickelt. Langfristig wird der Flugverkehr wieder zunehmen: Prognosen von ACI, IATA, Airbus und Boeing gehen von einem jährlichen Passagierwachstum zwischen 3,7% und 4,9% bis 2040 aus. Das wird auf jeden Fall mit einem Zuwachs an Starts und Landungen einhergehen, schließt der Airport.

(red / APA-OTS)