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Ju Air Absturz: Video vom Crash erhärtet Theorie des Strömungsabrisses

Die Unglücksmaschine war auch regelmäßig in Wels zu Besuch - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

In einem von der Schweizer Zeitung "Blick" veröffentlichten Video sind die letzten Sekunden des Absturzes der HB-HOT zu sehen.

Nach dem Absturz der Junkers Ju 52/3m, HB-HOT, der Ju Air am 4. August dieses Jahres mit 20 Toten, stehen die Ermittler offenbar kurz vor der Aufklärung der Unfallursache.  Ein - den Ermittlern bereits zuvor bekanntes - jetzt von der Schweizer Zeitung "Blick" veröffentlichtes Amateurvideo zeigt die letzten Sekunden des Absturzes bis zum Aufprall des Flugzeuges.

Darin ist zu sehen, wie die Maschine senkrecht aufschlägt und sich dabei in einer Drehbewegung nach links befindet. Bereits bisher war aufgrund von Augenzeugenberichten und der ersten Auswertung von Mobiltelefonen der Insassen bekannt, dass die Ju 52 aus einer Linkskurve "abgekippt" war - ein Indiz für einen Strömungsabriss. Diese Theorie wird durch das nun aufgetauchte Video weiter untermauert, zumal die Experten der SUST in ihrem ungewöhnlich früh veröffentlichten ausführlichen Zwischenbericht ein technisches Versagen bereits ausgeschlossen hatten. Andererseits waren erhebliche technische Mängel und Unzulänglichkeiten in der Operation der Ju Air aufgedeckt worden.

Jetzt müssen die Unfallermittler rekonstruieren, weshalb es zu dem Stall kam. Dabei können die Experten der SUST einerseits auf mehrere Zeugenaussagen, andererseits auf Videoaufnahmen von innerhalb- und außerhalb des Flugzeuges sowie die Wetterdaten zurückgreifen.

Mehrere von Austrian Wings konsultierte Piloten mit Gebirgsflugerfahrung halten es aufgrund der bisher verfügbaren Informationen für durchaus wahrscheinlich, dass die Crew zu tief und auf einem Flugweg, der keine Umkehr zu ließ, in den Talkessel eingeflogen war und von Fallwinden überrascht wurde, die ein Überqueren des Gipfels unmöglich machten. Aufgrund der großen Hitze an diesem Tag waren die Motoren weniger leistungsfähig und die Luft nicht so tragfähig wie üblich. In der folgenden Umkehrkurve sei der Strömungsabriss daher quasi unvermeidlich geflogen. Gleichzeitig betonten die Piloten jedoch, dass man den Ergebnissen der SUST nicht vorgreifen wolle.

(red)