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Neue Wizz Air Verbindung nach Saudi Arabien hebt mit stundenlanger Verspätung ab

SYMBOLBILD A321neo von Wizz Air beim Start in Wien - Foto: Austrian Wings Media Crew

Vergeblich warteten Reporter, Fotografen, Filmteams und Planespotter heute Vormittag auf den Wizz Air Erstflug von Wien nach Dammam. Erst mit fast zweistündiger Verspätung startete der A321neo des ungarischen Billigfliegers.

Seit heute fliegt Wizz Air vom Flughafen Wien aus nach Dammam in Saudi Arabien. Das streng islamische Land, dessen Rechtssystem ähnlich primitiv-brutale Strafmethoden wie die Terrororganisation "Islamischer Staat" (etwa das Abhacken von Händen oder das öffentliche Enthaupten von angeblich Kriminellen) anwendet, versucht sich nach außen hin modern zu geben und will sich deshalb auch verstärkt dem Tourismus öffnen. Statt um 11:05 Uhr hob der A321neo mit dem Kennzeichen HA-LVK erst um 12:55 Uhr ab.

Die Route wird ab sofort zwei Mal wöchentlich jeweils montags und freitags bedient. Die Strecke wird von Wizz Air Abu Dhabi, dem Joint Venture von Wizz Air und Abu Dhabi Developmental Holding Company PJSC, betrieben.

Bereits im Dezember 2022 wird Wizz Air noch weitere Routen von Wien aus nach Saudi-Arabien starten: Ab 13. Dezember 2022 fliegt Wizz Air nonstop von Wien nach Dschidda, dem kulturellen Zentrum Saudi-Arabiens. Besucher erwarten dort einzigartige Korallenriffe sowie eine Altstadt, welche den UNESCO Weltkulturerbe-Titel trägt.

Am 19. Dezember startet die zweite neue Nonstop-Route von Wizz Air, diesmal von Wien nach Riad.

Saudi Arabien in der Kritik
Saudi Arabien selbst steht seit geraumer Zeit in der Kritik von Menschenrechtsorganisationen. In dem Land, in dem eine besonders strenge Auslegung des Islam Staatsreligion ist, ist die Meinungsfreiheit stark eingeschränkt. Regelmäßig finden öffentliche Hinrichtungen durch Enthaupten schon wegen geringer "Vergehen" wie etwa Ehebruch, Hexerei oder Abfall vom islamischen Glauben ("Gotteslästerung") statt. Für internationales Aufsehen sorgte auch der Fall des Bloggers Raif Badawi, der 2013 wegen "Beleidigung des Islam" zu zehn Jahren Haft und 1.000 Peitschenhieben verurteilt wurde. Auch Frauen werden unter Berufung auf "islamisches Recht" seit Jahrzehnten massiv unterdrückt. Um die Pressefreiheit ist es ebenfalls katastrophal schlecht bestellt.

(red)