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"Flugforensik"-Podcast über den Absturz von Pan Am 103 über Lockerbie erschienen

Der abgerissene Bug mit dem Cockpit der "Clipper Maid of the Seas" wurde weltweit zu einem Symbol für die Tragödie - Grafik: www.flugforensik.de mit Material der AAIB

Die Spannung hat ein Ende. Seit wenigen Minuten ist der neue Podcast der bekannten Flugforensiker Andreas Spaeth und Benjamin Denes auf www.flugforensik.de sowie den verschiedenen Kanälen (Spotify, etc ...) online.

Dieses Mal widmen sich die beiden deutschen Vollblutjournalisten auf ihrem Podcast Flugforensik (auch auf Spotify) einer Tragödie, die zum Sargnagel für die damals schon finanziell angeschlagene ikonische US-Fluggesellschaft Pan Am wurde - dem Absturz der Pan Am 103 über der schottischen Ortschaft Lockerbie am 21. Dezember 1988.

Die - was drei Tage vor Weihnachten sehr ungewöhnlich war - nur zu rund 60 Prozent ausgelastete Boeing 747-121 (es hatte vor dem 21. Dezember 1988 einige Warnungen vor einem Bombenanschlag auf Pan Am gegeben, was mit hoher Wahrscheinlichkeit zu etlichen Stornos geführt hatte) mit dem melodischen Namen "Clipper Maid of the Seas" fiel nach der Explosion einer Bombe wie ein Stein vom Himmel. Neben allen 259 Menschen an Bord starben auch 11 Einwohner der Ortschaft Lockerbie. Unter den Opfern waren zahlreiche Familien mit Kindern.

Bis heute ist die Tragödie von Lockerbie weit davon entfernt, vollständig aufgeklärt zu werden. Spuren führten ebenso in die Islamische Republik Iran wie nach Libyen - beides Staaten, die nachweislich Terrorismus unterstützt haben bzw. das zum Teil noch heute tun.

Für den Anschlag auf Pan Am 103 verurteilt wurde aber bisher nur ein einziger Libyer, der bis zu seinem Tod im Jahr 2012 seine Unschuld beteuerte - und viele Angehörige von Absturzopfern sind davon überzeugt, dass er nur ein politisches Bauernopfer war, was dennoch eine Verantwortung Libyens für den Anschlag nicht ausschließt. Im kommenden Jahr soll in den USA ein Prozess gegen einen weiteren Libyer starten, dem vorgeworfen wird, an dem Anschlag beteiligt gewesen zu sein.

Spaeth und Denes sind wie üblich mit journalistisch-detektivischem Spürsinn an die Recherchen herangegangen. Andreas Spaeth reiste dafür sogar nach Lockerbie, begab sich vor Ort auf Spurensuche und sprach mit Zeitzeugen ersten Ranges.

Herausgekommen ist - wieder einmal - ein Podcast, den Austrian Wings allen Leserinnen und Lesern wärmstens empfehlen kann, so wie das generell für den Podcast www.flugforensik.de gilt.

Die Qualität der Recherche, die Benjamin Denes und Andreas Spaeth für Flugforensik jedes Mal aufs Neue an den Tag legen, würde man sich im Alltagsjournalismus der großen Medienhäuser wünschen. Denn den Fake-News-Portalen kann der seriöse Journalismus nur mit gewissenhafter und qualitativ hochwertiger Recherche entgegentreten - doch dafür braucht es gut ausgebildete Journalisten, die ihr Handwerk verstehen und für ihre Recherchen genügend Zeit haben. Doch leider sparen viele Medienhäuser lieber Personal ein, anstatt in Qualität zu investieren ... doch das ist eine andere Geschichte.

(red CvD)