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Spät, aber doch: AUA führt auch "Vier-Augen-Prinzip" im Cockpit ein

In Abstimmung mit der österreichischen Flugsicherung Austro Control hat Austrian Airlines beschlossen ein neues Verfahren zur Cockpitbesetzung einzuführen: Ab sofort muss im Falle der Abwesenheit eines der Piloten ein weiteres Crewmitglied während des Fluges im Cockpit anwesend sein. Diese Maßnahme wird in Folge des tragischen Flugzeugabsturzes von Germanwings sowie aufgrund einer Sicherheitsempfehlung der European Aviation Safety Agency (EASA) umgesetzt.

Ungeachtet dieser neuen Regelung vertraut Austrian Airlines weiterhin auf ihr strenges Auswahlverfahren und die Ausbildung ihres Flugpersonals nach höchsten, internationalen Standards, heißt es in einer heute verschickten Presseaussendung der österreichischen Lufthansa-Tochter.

AUA reagierte spät

Noch vor 24 Stunden hatte ein Austrian Airlines Sprecher auf wiederholte Anfrage, ob nun über die Einführung dieses Sicherheitskonzeptes nachgedacht werde, lediglich auf die "strenge Selektion" und das bisherige "behördliche Konzept" verwiesen - beides traf aber auch auf den mutmaßlichen Germanwings-Selbstmordpiloten Andreas Lubitz zu. Erst Stunden nachdem gut ein Dutzend internationale Airlines das Vier-Augen-Konzept im Cockpit umgesetzt haben, reagierte nun auch die heimische AUA.

Gestern Nachmittag hatte Pressesprecher Peter Thier allerdings noch erklärt, dass man erst einmal "abwarten und dann entscheiden" wolle. Offenbar fand nun ein Umdenken statt, was Brancheninsider im Sinne erhöhter Sicherheit begrüßen.

(red / AUA / Titelbild: Symbolbild Flugkapitän - Foto: Austrian Wings Media Crew)