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Germanwings-Crash: Neue Vorwürfe gegen Lufthansa Ärzte

Kurz vor Erscheinen des Unfallberichtes zum Germanwings-Absturz vom 24. März 2015 sind neue schwere Vorwürfe gegen den flugmedizinischen Dienst der Germanwings-Mutter Lufthansa aufgetaucht.

Denn im Juli 2009 hatte laut einem Bericht des "Spiegel" ein Lufthansa-Psychiater den Ersten Offizier Andreas Lubitz, der nach Ansicht der Ermittler den Airbus absichtlich zum Absturz brachte, als von sein einer schweren Depression mit Suizidabsichten geheitl bezeichnet. Der Mediziner empfahl daher "einen Pilotenschein der Klasse 1". Doch nur wenige Monate später, am 22. 12. 2009 schrieb Lubitz selbst in eine Art Tagebuch "Ich möchte wieder gesund werden … lieber Herrgott im Himmel … gib mir die Kraft, die bösen Gedanken zu vertreiben."

Bei den insgesamt weiteren fünf medizinischen Checks bis zum Todesflug unterließ es Lufthansa zudem, Lubitz auch von einem (anderen) Psychologen oder Psychiater untersuchen zu lassen. Er musste lediglich ein reguläres Medical erbringen.

Für heute wird die Veröffentlichung des offiziellen Abschlussberichts zu dem Unglück erwartet, dem neben Lubitz auch 149 Unschuldige zum Opfer fielen. Laut deutschen Medienberichten stellen die Ermittler darin auch die ärztliche Schweigepflicht auf den Prüfstand. Damit solle erreicht werden, dass Erkrankungen (physischer wie psychischer Natur) von Menschen in "verantwortungsvollen Positionen frühzeitig erkannt und behandelt" werden können.

(red / Titelbild: Symbolbild Germanwings - Foto: Austrian Wings Media Crew)