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Germanwings-Crash: Klagen werden in den USA eingereicht

Weil die Germanwings-Mutter Lufthansa ihr nach Meinung vieler Hinterbliebener "schäbiges" finanzielles Entschädigungsangebot für die Hinterbliebenen der Opfer von Andreas Lubitz nicht ausreichend nachgebessert habe, reichen nun 85 Familien von Opfern eine Schmerzensgeld-Klage in den USA ein. Das berichtet der "Berliner Kurier".

"Noch im März soll die Klage eingereicht werden", zitierte das Blatt Hinterbliebenen-Anwalt Christof Wellens, der 32 der 85 klagenden Familien vertritt.

"Das wird in gebotenem Abstand vor dem Jahrestag passieren. Die Klageschrift ist innerhalb der nächsten zehn Tage fertig“, heißt es dazu auch von Luftverkehrsrechts-Experte Elmar Giemulla, der laut dem Blatt "vor allem die Hinterbliebenen der 18 Todesopfer des Joseph-König-Gymnasium in Haltern am See (NRW) vertritt". Giemulla: "Meine Mandanten sagen: So lassen wir nicht mit uns umgehen."

Lufthansa hatte - wie berichtet - lediglich 25.000 Euro Entschädigung pro Opfer geboten.

Der psychisch kranke Pilot Andreas Lubitz hatte am 24. März 2015 einen A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings mit voller Absicht gegen einen Berg gesteuert. Dabei starb nicht nur Lubitz als sprichwörtlicher "Massenmörder", sondern riss auch alle 149 übrigen Insassen des Flugzeuges - darunter zwei Babys - in den Tod.

Die AUA-Konzernmutter Lufthansa steht seither massiv in der Kritik, da ihr bekannt war, dass Lubitz sogar unter Selbstmordtendenzen gelitten hatte. Trotzdem ließ sie ihn weiter Flugzeuge fliegen.

Giemulla: "Die Angehörigen wollen wissen: Wie konnte es zu dieser Katastrophe kommen, die am Ende einer langen Kette von Ereignissen stand? Wer alles trägt Verantwortung? Und am Anfang dieser Kette steht die Flugschule in Arizona. Schon damals waren psychische Erkrankungen von Herrn L. bekannt, es gab klare Vorwarnungen."

(red HP / Titelbild: Die Trümmer des Wracks in den französischen Alpen - Foto: BEA)