Österreich

LaudaMotion-KV: Ball liegt jetzt bei Ryanair

Foto: Austrian Wings Media Crew

Die irische Muttergesellschaft muss dem Kollektivvertrag für ihr Österreich-Label noch zustimmen. Erfolg für Gewerkschaft und Rechtsstaat: Die rechtswidrigen Vertragsklauseln aus dem ursprünglichen Ryanair/LaudaMotion-Entwurf wurden gestrichen.

Die Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida konnte sich in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag nach einem harten zehnstündigen Verhandlungsmarathon und nach Wochen zahlreicher beispielloser Erpressungsversuche durch das Laudamotion-Management und die Konzernmutter Ryanair mit der Wirtschaftskammer auf einen verbesserten und befristeten Krisen-KV für die 500 in Wien stationierten Laudamotion-Beschäftigten einigen. Die Zustimmung des Airline-Managements und seiner Konzernmutter ist noch ausständig: „Jetzt liegt es an Laudamotion und Ryanair den KV-Abschluss der österreichischen Sozialpartner zu akzeptieren und damit die Arbeitsplätze seiner Beschäftigten und den Standort am Flughafen Wien zu retten“, hält Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Gewerkschaft vida, fest.

Mit 1.440 Euro 14 Mal pro Jahr steigt das monatlich garantierte Bruttoeinkommen für Flugbegleiter um 44 Prozent im Vergleich zum Erstangebot (1.000 Euro brutto). Für Copiloten konnte außerdem im Vergleich zum Erstangebot (1.700 Euro brutto) eine Steigerung von 18 Prozent auf 2.000 Euro monatlich garantiertes Bruttoeinkommen erzielt werden. Die vida-Forderung, sämtliche von Laudamotion und Ryanair vorgeschlagenen rechtswidrigen KV-Vertragsklauseln vollständig zu streichen, fand seitens Wirtschaftskammer ebenfalls Zustimmung. Der Krisen-KV wurde zwischen den Sozialpartnern bis 2023 abgeschlossen.

Die Corona-Krise und ihre Auswirkungen trifft die gesamte Luftfahrtbranche und ihre Beschäftigten besonders hart, da sich laut aktuellen Prognosen das Luftverkehrsaufkommen in den kommenden Jahren nur langsam erholen soll: „Wenn wir nicht wollen, dass in ein paar Monaten jeder von uns jemand kennt, der aufgrund der Corona-Krise von seinem Einkommen nicht leben kann, dann braucht es jetzt dringend einen Kraftakt der Regierung. In der Luftfahrt braucht es neben einem Branchenkollektivvertrag unter anderem Mindesttickettarife, da ansonsten der Preiskampf zu Lasten der Beschäftigten ausgetragen wird“, fordert vida-Vorsitzender Hebenstreit.

(red / vida via APA-OTS)