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Corona-Lage kritisch: Tschechische Luftwaffe nutzt "Sokol" für Patientenverlegungen

Eine solche Maschine wird für die Covid-Transporte eingesetzt - Foto: Konflikty.pl

Ein Helikopter der tschechischen Lufstreitkräfte kommt für Intensivverlegungen von Corona-Patienten zum Einsatz. Die Lage in dem Land ist kritisch: Mittlerweile gibt es mehr als 25.000 Corona-Tote und überlastete Krankenhäuser.

Die Tschechische Republik gilt als eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder in Europa. Trotz monatelangen Lockdowns liegt die Zahl der täglichen Neuinfektionen noch immer im fünfstelligen Bereich. Viele Krankenhäuser sind überlastet, es wurden bereits Patienten ins Ausland verlegt und Notlazarette von der Armee eingerichtet. Als Hauptgrund für die Situation gilt der Umstand, dass die Pandemie noch im vergangenen Sommer massiv unterschätzt wurde und Tschechien quasi alle Einschränkungen aufhob. Mehr als 25.000 Menschen sind dem Virus deshalb in Tschechien bereits zum Opfer gefallen. Zum Vergleich: Bei annähernd gleicher Einwohnerzahl verzeichnet Österreich bis dato rund 9.100 Corona-Todesfälle.

Weil Patienten aufgrund der prekären Lage oft Hunderte Kilometer zwischen den Krankenhäusern transportiert werden müssen, kommt mittlerweile ein SAR-Helikopter der Tschechischen Luftwaffe (Vzdušné síly Armády České republiky) für derartige Verlegungen zum Einsatz.

Dabei handelt es sich um einen Helikopter des polnischen Typs PZL W-3 "Sokol" (Falke). Stationiert ist der "Covid-Transporter" in Pilsen (Plzen), von wo aus der Einsätze im ganzen Land durchführt. Wie tschechische Medien berichten, werde der Hubschrauber derzeit allerdings besonders häufig in den Regionen um Aussig an der Elbe (Ústí nad Labem) und Reichenberg (Liberec) eingesetzt.

Eine derartige Verlegungsmission könne durchaus mehrere Stunden dauern und auch Tankstopps beinhalten. So fliege der Helikopter etwa zunächst von Pilsen nach Reichenberg, wo ein Patient übernommen werde. Danach werde der Erkrankte in ein Spital, beispielsweise ins südmährische Brünn (Brno) geflogen, ehe die Maschine wieder nach Pilsen zurück fliegen kann, wie tschechische Medien berichten.

(red)