Österreich

Details: Österreichische Polizisten überwältigen "Unruly Pax" in Lufthansa-Maschine

Bianca und Benjamin überwältigten und fixierten einen Passagier, der sich an Bord aggressiv verhalten hatte - Foto: LPD NÖ

Ein privat reisendes österreichisches Paar - beide Beamte der Landespolizeidirektion Niederösterreich - hat auf einem Lufthansa-Flug von Frankfurt nach Kanada einen potentiell gefährlichen Fluggast überwältigt und fixiert.

Die beiden Polizisten - Bianca und Benjamin - befanden sich an Bord einer Maschine, die von Frankfurt nach Vancouver fliegen wollte. Während des Fluges benahm sich ein Passagier bedrohlich (es bestand der Verdacht, dass er eine Bombe dabei hatte), woraufhin die Crew versuchte, den aufgebrachten Mann zu beruhigen. "Wir und alle anderen Passagiere waren aufgrund der Drohungen des Mannes in den ersten Momenten des Vorfalls wirklich mit Todesangst konfrontiert. Der Mann saß nur zwei Sitze von uns entfernt, dazwischen war der Gang", schildern die beiden Beamten im Gespräch mit der "Kronen Zeitung".

"Zuerst haben wir unter uns besprochen, ob es sinnvoll ist, uns als Polizisten zu erkennen zu geben. Da die Lage aber derart heikel schien, teilten wir dann unseren Beruf einem Crew-Mitglied mit und boten Unterstützung an."
Die beiden Polizisten

In Absprache mit der Lufthansa-Besatzung postierten sich die beiden Beamten in einer der Bordküchen. Flugbegleitern gelang es, den Mann zu überreden, dorthin zu gehen. Dann erfolgte der Zugriff durch die Polizisten.

"Wir haben uns dann verdeckt, in einem separaten Bereich, mit dem Crew-Chief sowie mit der restlichen Besatzung über die weitere Vorgehensweise beraten. Ein Crew-Mitglied verblieb bei dem Passagier und versuchte, Zeit zu schinden. Der Verdächtige beruhigte sich dann zwar etwas – aber da trotz alledem eine gegenwärtige Gefahr vorlag, erteilte man uns nach Rücksprache mit den Piloten die rechtliche Freigabe und Anordnung zur Festnahme", zitiert die "Kronen Zeitung" die Helfer.

"Wir haben dann in der Bord-Küche zugegriffen – und den Mann mit einer Hebeltechnik zu Boden gebracht und fixiert."
Bianca und Benjamin

Anschließend durchsuchten die österreichischen Polizisten den Mann und bewachten ihn für die Dauer des restlichen Fluges.

"Nachdem wir den Passagier nach gefährlichen Gegenständen durchsucht hatten, haben wir ihm Handfesseln angelegt und gemäß interner Richtlinien der Fluglinie mit Kabelbinder auf einem isolierten Sitzplatz fixiert. Wir sind dann die restliche Flugzeit zur Sicherheit neben bzw. hinter ihm gesessen."

Nach der Ankunft in Kanada wurde der betreffende Passagier den örtlichen Behörden übergeben, die ihren österreichischen Kollegen Dank aussprachen.

(red)