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Ukraine baut alte sowjetische Aufklärungsdrohnen zu Marschflugkörpern um

Tu-141 Drohne mit ukrainischem Hoheitsabzeichen, Symbolbild - Foto: VargaA / CC BY-SA 4.0

Drei verschiedene russische Militärflugplätze im Hinterland Russlands hat die Ukraine innerhalb von nur zwei Tage erfolgreich angegriffen. Möglich machen das alte Sowjettechnik und das schier unglaubliche Improvisationstalent der ukrainischen Heimatverteidiger.

Die erfolgreichen ukrainischen Drohnen-Angriffe auf drei russische Militärflugplätze hunderte Kilometer von der Ukraine entfernt, waren ein weiterer schwerer Schlag für das von der EU zum Terrorstaat erklärte Russland. Mehrere russische Soldaten sind tot, drei Langstreckenbomber (2 Tu-95, 1 Tu-22) wurden erheblich beschädigt. Der Erfolg der ukrainischen Heimatschützer führte sogar in den zensierten regimetreuen russischen Medien zu scharfer Kritik an der eigenen Flugabwehr.

Ein ukrainischer Luftangriff tief im russischen Hinterland war bisher für unmöglich gehalten worden, da die von den USA gelieferten Raketen softwaremäßig so modifiziert wurden, dass keine GPS-Koordinaten in Russland eingegeben werden können.

Doch offenbar ist es der Ukraine gelungen, alte Auflärungsdrohnen vom Typ Tupolev Tu-141 aus Sowjetzeiten zu "fliegenden Bomben" umzurüsten und damit Ziele im russischen Hinterland anzugreifen. Anders als Aggressor Russland, der täglich gezielt zivile ukrainische Infrastruktur aus der Luft angreift und damit schwerste Kriegsverbrechen begeht, hat die Ukraine bei ihren Luftangriffen ausschließlich militärische Ziele in Russland ins Visier genommen.

Die Ukraine besaß einst 142 Exemplare der 1975 entwickelten Drohne. Die letzten Tu-141 wurden Ende der 1980er Jahre zwar außer Dienst gestellt, doch 2014, nachdem Russland die ukrainische Halbinsel Krim völkerrechtswidrig besetzt hatte, reaktivierte die Ukraine das Modell wieder.

Die Reichweite liegt bei 400 bis 500 Kilometern, die Marschgeschwindigkeit bei 900 bis maximal 1.100 Stundenkilometern.

(red)