Österreich

aktualisiert

Großer Andrang bei AUA-Betriebsversammlung am Flughafen Wien

Flugbegleiter und Piloten auf dem Weg zur BV - alle Fotos: Austrian Wings Media Crew

Rund 700 Piloten und Flugbegleiter fanden sich heute gegen 9 Uhr im Office Park 3 (ehemals WTC) am Flughafen Wien zu einer Betriebsversammlung ein. Besprochen wurde auch Themen mit Relevanz für die Flugsicherheit.

Während in Sozialen Medien ahnungslose selbsternannte "Experten für alles" teils auf niedrigstem Niveau über das AUA-Personal herzogen, weil dieses verbrieftes Recht auf eine Betriebsversammlung wahrnahm, fanden sich auf dem Flughafen Wien Schwechat in einem Raum des Office Park 3 im Beisein von Gewerkschaftsvertretern (vida) etwa 700 Piloten und Flugbegleiter zu einer rechtskonform abgehaltenen und angekündigten Betriebsversammlung ein. Die Stimmung beim fliegenden Personal ist nicht die beste. Neben einem Lohn der für viele Flugbegleiter kaum zum Leben ausreicht, ist die Arbeitsbelastung enorm hoch. Gerade in so einem sensiblen Bereich wie der Fliegerei, kann eine hohe Arbeitsbelastung jedoch rasch zu Überlastung führen und damit auch negative Folgen für die Flugsicherheit haben.

Neben dem finanziellen Aspekt kamen daher auch Verbesserungswünsche hinsichtlich der Arbeitsbedingungen zur Sprache, die letzten Endes direkt mit der Flugsicherheit korrelieren.

So wurde etwa ein Ende der "6er-Blöck" in den Dienstplänen ebenso gefordert wie eine maximale Dienstzeit von 12 Stunden pro Tag und maximal 4 Legs (Strecken) pro Tag. Zudem beklagten die Flugbegleiter, dass seitens der Unternehmensführung Feedback nicht ernst genommen werde. Gefordert wurde auch eine Inflationsanpassung, die mit einer Reallohnerhöhung einhergehen muss. Auch ein zusätzlicher Flugbegleiter für Flüge mit der Boeing 777 wurde gefordert - was die Arbeitsbelastung für jedes einzelne Cabincrew-Mitglied erheblich reduzieren würde.

"In der dreistündigen Betriebsversammlung des AUA-Bordpersonals wurde über die aktuelle wirtschaftliche Lage des Unternehmens, die anhaltend hohe Arbeitsbelastung der Crews und über die Auswirkungen der Teuerung auf das Leben der Kolleginnen und Kollegen gesprochen. Weiters wurde festgelegt, dass die Gewerkschaft vida mit Ende Oktober eine Umfrage in der Belegschaft macht, um das Forderungspaket für die kommenden Kollektivvertragsverhandlungen zu finalisieren. Der aktuelle Kollektivvertrag ist noch bis 31.12.2023 gültig. Bei der von der Arbeitsverfassung vorgeschriebenen Betriebsversammlung am Flughafen Wien waren rund 700 Beschäftigte des Bordpersonals vor Ort."
Eine Sprecherin der Gewerkschaft "vida" gegenüber "Austrian Wings"

Die AUA litt zuletzt unter einem Flugbegleitermangel, weil während dem Höhepunkt der Corona-Pandemie bzw. kurz danach zahlreiche Flugbegleiter das Unternehmen verlassen haben. Im Vorjahr wurde bekannt, dass etliche Flugbegleiter Nebenjobs annehmen müssen, weil ihr Gehalt nicht zu Leben reichte - Austrian Wings berichtete.

(red)