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Vor Weihnachten: Lufthansa-Tochter Germanwings setzt Lubitz-Opfer unter Druck

Am Flughafen Düsseldorf - dem Ziel der abgestürzten Maschine - erinnert ein Gedenkstein an die Opfer von Andreas Lubitz - Foto: Ingrid Muhr

Mehr als zweieinhalb Jahre nachdem der Lufthansa-Konzernpilot Andreas Lubitz einen A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings vorsätzlich zum Absturz brachte und damit 149 Unschuldige tötete, setzt der Lufthansa-Konzern nun die Hinterbliebenen unter Druck.

Zur Vorgeschichte: Am 24. März 2015 sperrte sich der psychisch kranke Pilot Andreas Lubitz im Cockpit eines Germanwings A320 ein, nachdem der Kapitän das Cockpit für einen Toilettenbesuch verlassen hatte. Anschließend steuerte Lubitz den A320 absichtlich gegen einen Berg. Niemand an Bord hatte eine Überlebenschance. Kurz darauf wurde bekannt, dass der Lufthansa-Konzern Lubitz zum Piloten ausgebildet hatte, obwohl in seiner Krankengeschichte suizidale Tendenzen vermerkt waren. Die Lufthansa hatte somit einen Mann ins Cockpit gelassen, der zum "psychisch kranken Massenmörder" (Zitat "Die Welt") werden sollte.

Die gezahlten Entschädigungen für die Hinterbliebenen waren nach Ansicht vieler Betroffener "lächerlich niedrig", mehrere Klagen wurden eingebracht oder sind in Vorbereitung um eine bessere finanzielle Absicherung für die Opfer des Lufthansa-Konzern-Mitarbeiters zu erreichen.

Doch nun scheint der Lufthansa-Konzern Betroffene unter Druck zu setzen. Wie die "BILD"-Zeitung berichtet, befindet sich eine Frau aus Deutschland, die durch Andreas Lubitz ihren Bruder und ihre Nichte verlor, seither in psychotherapeutischer Behandlung, die bisher von der Lufthansa bezahlt wurde. Nun habe sich die Frau an den Konzern gewandt, da die Therapie noch nicht abgeschlossen ist.

Lufthansa forderte die Frau daraufhin auf, eine Klagsverzichtserklärung abzugeben - nur dann könne die Therapie auch weiterhin bezahlt werden.

(red HP)