Punktlandung

Fürchtet sich LaudaMotion vor der Wahrheit?

Foto: Austrian Wings Media Crew

Die angeblich "österreichische" LaudaMotion wird immer mehr zur irischen Ryanair, deren Arbeitsbedingungen "gefürchtet" und seit Jahren deshalb umstritten sind. Fragen zu diversen Praktiken werden von der Geschäftsführung nicht beantwortet oder es wird schlicht eine sehr eigenwillige Interpretation der Dinge behauptet.

"Angst, Druck, Einschüchterung" - so beschreiben immer mehr Mitarbeiter der österreichischen Ryanair-Tochter LaudaMotion gegenüber Austrian Wings die Situation an ihrem Arbeitsplatz. Zudem werden Mitarbeiter im Fall von Krankenständen mit Schreiben, die von ihnen mitunter als "Drohbriefe" aufgefasst werden, massiv  eingeschüchtert. Damit konfrontiert ließ Ryanairs Statthalter in Österreich, LaudaMotion-Geschäftsführer Andreas Gruber, dies vehement dementieren. Dass uns von Betroffenen entsprechende Dokumente übermittelt wurden, ist für "Ryanair Österreich" offenbar kein Hindernis, das Gegenteil dessen zu behaupten, was vorliegende Dokumente unmissverständlich beweisen.

Weiters berichten Mitarbeiter davon, dass nach wie vor nicht alle LaudaMotion-Beschäftigten direkt beim Unternehmen angestellt seien - selbst auf mehrfache Anfrage wollte die Geschäftsführung von LaudaMotion die Frage, ob das zutrifft, nicht beantworten. Ebenso "taub" stellte man sich im Österreich-Hauptquartier in Schwechat auf die Frage, weshalb eine Betriebsrätin trotz Kündigungsschutz gekündigt wurde.

Insider wundert diese Entwicklung nicht im Geringsten - schon bei der vollmundig vom damaligen Verkehrsminister Norbert Hofer (einem ehemaligen Lauda Air Mitarbeiter) und Niki Lauda verkündeten "österreichischen Lösung" bei der Gründung von LaudaMotion war den meisten klar, wohin die Reise gehen würde. Und die schon jetzt von vielen betroffenen Mitarbeitern als "untragbar" beschriebenen Zustände sind wohl noch nicht am Höhepunkt, das steht zu befürchten. Wie der aussehen könnte, ist in dieser Wallraff-Doku nachzusehen.

Warum kommuniziert die LaudaMotion-Geschäftsführung das nicht in aller Deutlichkeit gegenüber Medien und der Belegschaft. Hat sie etwa Angst davor, dass die österreichischen Konsumenten solchen Arbeitsbedingungen des Personals die sprichwörtliche "rote Karte" zeigen und die Airline meiden wie der Teufel das Weihwasser? Die Öffentlichkeit hat jedenfalls ein Recht, das zu erfahren, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der jüngsten Vorgänge rund um die heutige Betriebsratswahl.

Text: HP

Hinweis: „Punktlandungen” sind Kommentare einzelner Autoren, die nicht zwingend die Meinung der Austrian Wings-Redaktion wiedergeben.