Österreich

AUA-Chef will Mitarbeitern Weihnachts- und Urlaubsgeld streichen

Das AUA-Hauptbüro am Flughafen Wien - Fotos: Huber / Austrian Wings Media Crew

Gewerkschaft und Betriebsrat lehnen Pläne von AUA-CEO Alexis von Hoensbroech kategorisch ab und fordern stattdessen eine Verlängerung der Kurzarbeit, die am 20. April ausläuft und bisher nicht verlängert wurde.

Eine schier unermessliche Einsatzbereitschaft haben die Mitarbeiter der österreichischen Lufthansa-Tochter Austrian Airlines, kurz AUA, in den vergangenen Wochen beim Kampf gegen die Corona-Epidemie gezeigt: Tausende Österreicher wurden von freiwilligen Crews aus aller Welt zurück geholt, unzählige Tonnen an medizinischer Schutzausrüstung nach Österreich transportiert.

Doch jetzt will das Management im Zuge von Sparmaßnahmen der in Kurzarbeit befindlichen Belegschaft das kollektivvertraglich garantierte Urlaubs- sowie das Weihnachtsgeld streichen. Außerdem soll die wöchentliche Arbeitszeit von 38,5 auf 40 Stunden angehoben werden.

Gewerkschaft und Betriebsrat lehnen diese Pläne des Managements kategorisch ab. Wie es in einem Schreiben an die Belegschaft (es liegt Austrian Wings vor) heißt, habe die Personalvertretung "Verständnis für temporäre Maßnahmen für die Dauer der Corona-Krise", die vom Management jüngst geforderten Maßnahmen auf dem Rücken der Belegschaft seien jedoch nicht tragbar, heißt es.

"Einschnitte in den Kollektivvertrag werden wir nicht hinnehmen."
AUA-Betriebsrat

In die gleiche Kerbe schlägt auch die Gewerkschaft GPA-djp, die ebenfalls grundsätzlich die Notwendigkeit von Sparmaßnahmen anerkennt. Allerdings dürfe es nun keine "weiteren Verschlechterungen" mehr geben, ist zu vernehmen.

"Es kann nicht sein, dass das Unternehmen seine Kosten nachhaltig auf dem Rücken der Beschäftigten senkt, die auch nichts für die Krise können, in dieser Krisenphase weitere Opfer zu  bringen, wird's nicht spielen."
GPA-djp Geschäftsführer Karl Dürtscher

Gewerkschaft und Betriebsrat werfen dem AUA-Vorstand um CEO Alexis von Hoensbroech vor, die aktuelle Krise lediglich als willkommenen "Vorwand zu nutzen, um den Kollektivvertrag auszuhebeln".

"Wir erwarten seitens des Managements die Verhandlungen über die notwendige Staatsbeteiligung zügig voranzutreiben, die Kurzarbeit zu verlängern und dem Betriebsrat der Angestellten entsprechendes Material zur Darstellung der Zukunft unserer AUA nach der Krise zu übermitteln", erklärte der Betriebsrat.

AUA-Sprecher Peter Thier nannte keine Details zu den geplanten Sparmaßnahmen des Managements, sondern erklärte nur, dass man einen "Neustart" des Unternehmens nach der Krise vorbereite.

(red)