Der Airbus A321neo TC-LSL des türkischen Flagcarriers befand sich im Landeanflug auf die tschechische Hauptstadt Prag als der fliegende Pilot (Pilot Flying) ein Durchstartmanöver einleitete. Dabei zog der Pilot jedoch offensichtlich zu stark am Sidestick, wodurch das Heck des Flugzeugs Bodenberührung bekam, ein sogenannter Tailstrike. Nach dem Zwischenfall stieg das Flugzeug auf eine Höhe von 4.000 Fuß und landete wenig später in Prag. Der Rückflug musste gestrichen werden.
Der Vorfall ereignete sich am 11. Mai, der Rückflug musste gestrichen werden. Das beschädigte Flugzeug befindet sich nach wie vor auf dem Flughafen der tschechischen Hauptstadt.
Augenscheinlich Aufholbedarf bei Flugsicherheit
Während das Bord- und Passagierservice von Turkish Airlines einhellig positiv bewertet wird (siehe auch die entsprechende bisherige Skytrax-Bewertung), gibt es bei der Sicherheit schon seit längerem deutlich Luft nach oben. Turkish Airlines geriet in der Vergangenheit immer wieder durch auffällig viele Un- und Zwischenfälle ins Kreuzfeuer der Kritik von Fachleuten. Teilweise ereigneten sich zwei Tailstrikes in einem Monat, mehrfach führten Pilotenfehler zu Unfällen mit Toten. Zuletzt im Jänner 2017, als ein für Turkish Airlines im Wetlease fliegender Boeing 747-Frachter einer anderen türkischen Fluggesellschaft verunglückte – Turkish Airlines wollte die nachfolgende Berichterstattung daraufhin zensurieren lassen. Im Jahr 2015 wäre es wegen menschlichen Versagens fast zur Katastrophe gekommen, als die Piloten eines A330 von Turkish Airlines bei der Landung in Katmandu die Piste verfehlten. Im Dezember 2018 starteten Piloten eines A330 der Gesellschaft mit nicht korrekt verriegelten Cockpitfenstern, Austrian Wings berichtete. Im Jänner 2020 wurde das Fahrwerk eines A330 von Turkish bei einem Landeunfall ebenfalls schwer beschädigt - wir berichteten. Im Mai 2024 kollidierte ein A330 von Turkish mit Objekten, trotzdem flogen die Piloten einfach weiter - wir berichteten. Im Dezember 2024 berührte die Tragfläche eines A330 von Turkish den Boden, um nur einige Zwischenfälle zu nennen - wir berichteten. Im JACDEC-Sicherheitsranking von 2019 etwa rangierte Turkish Airlines nur an der 92. Stelle, einem der letzten Plätze. Bereits 2017 widmete sich Austrian Wings in einer eigenen Punktlandung dem Thema "Flugsicherheit in der Türkei". Die damals noch positive Bilanz von Pegasus Airlines wurde zwischenzeitlich auch durch mehrere, teils tödliche, Unfälle erheblich getrübt.
(red)