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Fotobericht: Hinter den Kulissen des AUA Hub Control Centers

Höchste Konzentration ist erforderlich, um stets den Überblick zu behalten.

Vor 20 Jahren rief die AUA das Hub Control Center ins Leben. Doch was genau in dieser Abteilung mit der Abkürzung HCC vor sich geht, wissen selbst viele AUA-Mitarbeiter nicht. Austrian Wings konnte einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Der Flugbetrieb einer modernen Airline wie der Austrian Airlines lässt sich am besten mit einem Uhrwerk vergleichen - viele kleine Rädchen müssen perfekt ineinandergreifen, damit das Gesamtwerk reibungslos funktioniert. Pünktlichkeit ist wichtig, um die Flugpläne einhalten zu können und ganz besonders bedeutsam ist das für Netwerkcarrier wie Austrian Airlines, bei denen der Anteil der Umsteigepassagiere signifikant ist. Im Jahr 2005 (Gründungsjahr des HCC) waren es circa 2,35 Millionen Umsteiger pro Jahr, heute sind es 2,75 Millionen.

Im HCC laufen alle Informationen zusammen.

Um die Abwicklung eines möglichst reibungslosen Flugbetriebes weiter zu verbessern, gründete Austrian Airlines 2005 die Abteilung Hub Control Center, abgekürzt HCC. Untergebracht war sie zunächst im Office Park 1 und übersiedelte 2011 in den Office Park 2, der seit 2007 das AUA-Hauptbüro beherbergt. Geleitet wird das HCC aktuell von Sandra Schmidt, einer erfahrenen Airlinerin mit Leib und Seele.

Unscheinbar, aber ausgesprochen wichtig. Neben einer Uhr mit der Lokalzeit hängt eine weitere, die die Weltzeit UTC anzeigt. Denn international werden Zeiten in der Luftfahrt in UTC angegeben.

"Unsere zentralen Ziele sind die Flugkoordination und die Flugüberwachung. Dazu gehören die Überwachung aller ankommenden und abfliegenden Flüge am Hub, die Koordination von Ankunfts-, Abflug- und Umsteigeprozessen und die Anpassung des Flugplans bei Verspätungen, Ausfällen oder externen Störungen, zum Beispiel durch Wetter oder ATC-Slots, etc ...", so Schmidt beim Austrian Wings Besuch im HCC.

Außerdem stellt das HCC möglichst kurzer und effizienter Umsteigezeiten auf dem Heimatflughafen der AUA, dem Vienna International Airport, sicher und trifft auch die Entscheidung darüber, ob Anschlussflüge warten oder Passagiere umgebucht werden müssen.

Zum ineinandergreifenden Räderwerk zählen nicht nur die verschiedenen Abteilungen der Austrian Airlines, sondern auch jede Menge operative Partner, wie das externe Catering oder der Flughafen Wien. Deshalb zählt es auch zu den Aufgaben der HCC-Mitarbeiter, mit externen Systempartnern zu kommunizieren. Das Entscheidungsmanagement erfolgt dabei in Echtzeit, alles muss rasch - aber ohne Hektik - vonstatten gehen. Koordiniert werden auch Gate- und Parkpositionen sowie der Einsatz von Bodenpersonal - all das trägt zu einer Optimierung der Ressourcennutzung sowie zur Effizienzsteigerung bei.

Im Fall von Krisen und Notfällen (politischer oder flugbetrieblicher Natur, hier sei beispielhaft die jüngste Eskalation der politischen Situation in Nahost angeführt) ist das HCC für eine enge Abstimmung mit den Notfall- und Krisenstäben verantwortlich.

Leiterin Schmidt: "Wir haben uns höchste Kundenzufriedenheit, maximale Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und vor allem Sicherheit im Flugbetrieb auf unseren Fahnen geschrieben. Im Mittelpunkt stehen das Umsteigen der Passagiere am Hub sowie garantierte Anschlussflüge."

Das 20-jährige Bestehen des HCC wurde intern von der Belegschaft kürzlich gebührend gefeiert.

Um das zu erreichen, setzt die AUA im HCC auf die geballte Erfahrung ihrer Mitarbeiter. 2005 wie 2025 arbeiten hier 36 Angestellte, davon sind 22 - also fast zwei Drittel - von Anfang an dabei. Schmidt: "Das ergibt insgesamt 559 Jahre Hub Control Center Erfahrung."

Text & Fotos: Patrick Huber