Österreich

AUA flog im ersten Quartal Rekord-Minus ein

Foto: Austrian Wings Media Crew

Operatives Ergebnis mit minus 66,7 Millionen Euro schlechter als im Vorjahr
Nun doch neue Kabine für Dash und Fokker Flugzeuge
Gleichzeitig Rekord bei den Passagierzahlen im 1.Quartal
Break even nicht vor 2013

Austrian Airlines haben im 1.Quartal 2012 ein negatives operatives Ergebnis von minus 66,7 Millionen Euro erwirtschaftet und sich damit im Vergleich zum Vorjahr um 5 Prozent verschlechtert (1.Quartal 2011: minus 63,5 Millionen Euro). Die operativen Gesamterlöse lagen mit 464,3 Millionen Euro um 3,8 Prozent über Vorjahresniveau (1.Quartal 2011: 447,4 Millionen Euro). Das EBITDA lag mit minus 26,9 Millionen Euro um 19,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau (1.Quartal 2011: minus 22,5 Millionen Euro), wie die Airline heute mitteilte.

Das negative Ergebnis sei auf die gestiegenen Treibstoffpreise und die Belastungen durch die erhöhten Steuern und Gebühren zurückzuführen. Die Kosten für Treibstoff und Gebühren, die rund 50 Prozent der Gesamtkosten des Unternehmens betragen, seien im 1.Quartal 2012 mit 257 Millionen Euro um 28 Millionen höher gelegen als im 1.Quartal des Vorjahres.

"Vor allem die Luftverkehrssteuer, die am 1. April 2011 eingeführt wurde, trifft uns im 1.Quartal 2012 komplett neu und mit voller Wucht. Wir können die Gebühren aufgrund des harten Wettbewerbs nicht zur Gänze an die Kunden weitergeben. Ich appelliere daher nochmals an das Finanzministerium alles zu tun, um den österreichischen Luftverkehrsstandort zu entlasten“, so Austrian CEO Jaan Albrecht.

10 Prozent Passagierplus

In Summe sind im ersten Quartal 2012 2,3 Millionen Passagiere mit Austrian Airlines geflogen, was einem Plus von 10,1 Prozent entspricht. "Ein neuer Rekord. Dies lässt auf ein Jahr 2012 mit guter Auslastung hoffen", erklärte ein Sprecher.

Der Trend dazu sei jedenfalls in den Vorausbuchungen abzulesen, heißt es.

Austrian Airlines haben das Angebot gemessen in ASK im 1.Quartal um 6,4 Prozent ausgeweitet und so die Auslastung auf 70,6 Prozent gesteigert. Dies entspricht einem Plus von 2,1 Prozentpunkten.

Austrian CEO Jaan Albrecht: "Das schlechte Ergebnis auf der einen Seite und die steigenden Passagierzahlen auf der anderen Seite zeigen ganz klar folgendes Bild: Erstens wir haben zu hohe Kosten. Das bestätigt, dass die Gegenmaßnahmen, die wir im Rahmen des Arbeitsprogrammes eingeleitet haben, wichtig und dringend notwendig sind. Zweitens: Es fliegen wieder mehr Passagiere mit Austrian Airlines. Betrachtet man diese beiden Fakten, dann zeigt es, dass wir einen guten Boden für zukünftiges Wachstum haben.“

Neue Kabine für Bombardier Q400 und Fokker 70/100

Darüber hinaus fokussiere sich sein Unternehmen verstärkt auf Kunden, Markt und Wettbewerb und investiere gezielt in die Verbesserung der Qualität: Im Juni werde mit der Eröffnung des neuen Austrian Star Alliance Terminals die Qualität für den Kunden im Terminalbereich verbessert. Der neue Terminal wird den Passagieren mit einer modernen Architektur, neuen Check-in Zonen, sechs neuen Lounges und vielem mehr, einen besseren Service und mehr Komfort bieten. Im Winter 2012/2013 erhalten die Flugzeuge der Austrian Langstreckenflotte ein modernes Innendesign mit neuen Sitzen. Auch die Dash und Fokker-Flugzeuge erhalten eine neue Kabinenausstattung.

Fliegen Fokker länger als ursprünglich geplant?

Brancheninsider sehen darin ein Indiz, dass die Fokker-Flotte doch noch länger als geplant weiter fliegen könnte. Hatte Ex-AUA-Vorstand Andreas Bierwirth anlässlich der Einführung des neuen Kabinendesigns Ende 2010 im Gespräch mit Austrian Wings doch noch erklärt: "Eine Umrüstung der Fokker-Flotte auf die neuen Sitze würde sich nicht mehr rentieren.”

Ausblick

Die ersten Effekte des Arbeitsprogrammes werden ab dem 2. Quartal greifen. Einmalige Restrukturierungsmaßnahmen können aber im Gesamtjahr 2012 zu einem operativen Ergebnis unter dem Vorjahresniveau führen. Austrian CEO Jaan Albrecht: "Wir sehen den Break-Even erst 2013."

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(red / AUA)