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Germanwings-Crash: Verdacht gegen Lubitz weiter erhärtet

Fast auf den Tag genau einem Monat nach dem Absturz von Germanwings Flug 9525 in den französischen Alpen, tagte gestern der Bundestagsverkehrsausschusses in Deutschland.

Anschließend erklärte Verkehrsminister Alexander Dobrindt, dass die detaillierte Auswertung des Cockpit Voice Recorders sowie des Flugschreibers ergeben habe, dass der 27-jährige Erste Offizier Andreas Lubitz "mehrfach bewusst eingegriffen habe um die Maschine zum Absturz zu bringen" nachdem er Kapitän Patrick S. aus dem Cockpit ausgesperrt hatte. Austrian Wings hatte bereits im Mai vergangenen Jahres auf das potentielle Risiko hermetisch verriegelter Cockpittüren hingewiesen.

Lubitz habe "sowohl die Höhe als auch die Geschwindigkeit nachgesteuert und zudem aktiv das Steuer betätigt", sagte Dobrindt. Durch die vorhandenen Aufzeichnungen seien die Handlungsfähigkeit von Lubitz "voll nachgewiesen" und auch die letzten Zweifel an seiner Tat ausgeräumt.

Im Mai solle trotzdem noch ein Testflug stattfinden, welcher der Route des Ungücksfluges folgt, um "letzte noch offene Fragen" zu klären.Dies betreffe etwa Geräusche im Cockpit, die bisher nicht zugeordnet werden konnten. Danach sei "relativ bald" mit der Veröffentlichung eines ersten offiziellen Zwischenberichtes zum Absturz zu rechnen.

Bei dem Absturz am 24. März 2015 starben Andreas Lubitz sowie alle 149 übrigen Insassen des A320, darunter auch zwei Babys. Lubitz war seit Jahren in psychiatrischer Behandlung, unter anderem waren "suizidale Tendenzen" diagnostiziert worden. Trotzdem ließ ihn die Lufthansa weiterhin Passagiere fliegen und leugnete kurz nach dem Absturz, etwas von Lubitz' Problemen gewusst zu haben. Erst später ruderte der Kranich zurück.

(red / Titelbild: Symbolbild Germanwings - Foto: Austrian Wings Media Crew)