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Lufthansa-Flugschüler nahm sich das Leben

Nach dem Absturz von Flug Germanwings 9525, verursacht durch den psychisch schwerst kranken Ersten Offizier Andreas Lubitz, berichtet der "Spiegel" jetzt von einem weiteren tragischen Vorfall innerhalb des Lufthansa-Pilotencorps, von dem Austrian Wings intern ebenfalls bereits unmittelbar nach dem Crash in den französischen Alpen erfahren hatte. Aus Respekt vor den Opfern von Andreas Lubitz haben wir bisher allerdings auf eine Berichterstattung darüber verzichtet.

Demnach habe sich kürzlich ein Flugschüler der Lufthansa Verkehrsfliegerschule, besser bekannt als Lufthansa Flight Training, das Leben genommen, nachdem er dem Vernehmen nach erfahren hatte, wegen psychischer Probleme "vorübergehend fluguntauglich" zu sein.

Mehr depressive Piloten als angenommen

Indes veröffentlichte die deutsche "Bild"-Zeitung auszugsweise eine ältere Studie der Air Line Pilot Association (ALPA), wonach von 1.200 befragten Berufspiloten mit diagnostizierten Depressionen 60 Prozent angaben, weiter zu fliegen, ohne die ihnen verordneten Medikamente einzunehmen.

Der Autor der Studie, Dr. Anthony Evans habe 2013 bei einem Kongress in Budapest bereits davor gewarnt, dass die "mentale Gesundheit" der Piloten bei den jährlichen "Medicals" vernachlässigt werde.

Lufthansa selbst scheint sich dieser Tage immer mehr einzuigeln und nimmt zu auftauchenden neuen Vorwürfen nur sehr wortkarg Stellung. Laut "Bild" wolle Lufthansa von dem Depressionsproblem bei Piloten nichts wissen. Zitat der Zeitung:  "Man habe ,eines der umfangreichsten und intensivsten Auswahlverfahren'“,

Genau dieses Auswahlverfahren, primär basierend auf dem DLR-Test, wird allerdings seit Jahren von Piloten immer wieder in Frage gestellt. Zuletzt hatte auch der Flugkapitän und Ausbilder Michael Hanke öffentlich in Medien diesen Test wörtlich als "wertlos" bezeichnet.

(red / Titelbild: Eines der Simulatorzentren von Lufthansa Flight Training, Symbolbild - Foto: Austrian Wings Media Crew)