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Egypt Air Crash: Gerichtsmediziner sieht Explosions-Theorie erhärtet

Ein ägyptischer Gerichtsmediziner teilt mit, dass seinen Untersuchungen zu Folge sich vor dem Absturz der Egypt Air-Maschine von Flug MS804 eine Explosion an Bord ereignet haben muss.

Dies lege eine Analyse forensischer Untersuchungen von 80 bisher nach Kairo verbrachten Leichenteilen nahe. Da es sich dabei fast ausschließlich um Fragmente handle, liege die These einer Explosion erneut nahe: "Es gibt nicht einmal einen ganzen Körperteil, zum Beispiel einen Arm oder einen Kopf", heißt es seitens eines Informanten der ägyptischen Gerichtsmedizin, der selbst an der Untersuchung beteiligt ist, jedoch mangels Autorisierung als Pressesprecher anonym bleiben wollte. Die Suche nach dem Wrack und vor allem der Black Box läuft weiterhin auf Hochtouren. Das Suchgebiet ist über 74 Quadratkilometer groß, die Meerestiefe beträgt stellenweise über 3.000 Meter.

Nicht zwingend Anzeichen für Explosion

Die Vergangenheit hat allerdings gezeigt, dass der oberhalb geschilderte Zustand der geborgenen Leichenteile nichts zwangsläufig ein Indiz für eine Explosion an Bord des Flugzeuges sein muss, sondern, dass dieser auch vom Aufprall auf die Meeresoberfläche selbst herrühren kann. Beim Verlust von SR 111 im Jahr 1998 etwa blieb nur der Körper eines der 229 Opfer intakt. Die 228 anderen Insassen wurden ebenfalls sprichwörtlich "pulverisiert", obwohl der Absturz auch damals ins Wasser erfolgte.

(red Aig, HP / Der abgestürzte A320 von Egypt Air, hier bei einem früheren Start in Wien-Schwechat - Foto: Thomas Ranner)