Österreich

AUA meldet für 2019 positives Ergebnis

Die Corona-Krise wirft dunkle Schatten auf die AUA - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Austrian Airlines konnte im vergangenen Geschäftsjahr 2019 trotz hartem Wettbewerb durch Billigflieger und großer Überkapazitäten in Wien ein Adjusted EBIT von 19 Mio. Euro erwirtschaften. Im Jahr 2018 waren es noch 83 Millionen Euro. 14,7 Mio. Passagiere sind im abgelaufenen Jahr mit Österreichs Flag-Carrier geflogen, trotz wettbewerbsintensivem Umfeld mehr als je zuvor. Für 2020 erwartet Austrian Airlines ein sehr herausforderndes Jahr. Das Coronavirus führt zur schwierigsten Krise in der Geschichte der Luftfahrt.

„Wir konnten das vergangene Jahr trotz hartem Wettbewerb positiv abschließen, da wir im Jahresverlauf massiv auf die Kostenbremse getreten sind“, sagt Austrian Airlines CFO Wolfgang Jani.   

Die Ergebnisse im Detail
Die Gesamterlöse sind um zwei Prozent auf 2.181 Mio. Euro gesunken, ebenso die Umsatzerlöse, die auch um zwei Prozent auf 2.108 Mio. Euro abgenommen haben. Die betrieblichen Aufwendungen sind im Gesamtjahr trotz höherer Treibstoffkosten, die um 12% oder 52 Mio. Euro auf 494 Mio. Euro gestiegen sind, lediglich um ein Prozent auf 2.164 Mio. Euro gestiegen. Im Jahresverlauf konnten die Aufwendungen mit einem Ergebnissicherungsprogramm gesenkt werden, allein im vierten Quartal um 8%. (siehe Tabelle)

Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Adjusted EBIT), die im Konzern wichtigste Kennzahl, ist um 77% oder 64 Mio. Euro auf 19 Mio. Euro gesunken. Die Adj. EBIT Marge ist dadurch von 3,8% auf 0,9% gefallen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT), in dem auch Bewertungsgewinne aus Flugzeug(teile-)verkäufen enthalten sind, ist von 91 Mio. Euro um 84% oder 76 Mio. Euro auf 15 Mio. Euro gesunken.

Rund 700.000 Passagiere mehr
Austrian Airlines hat im Jahr 2019 14,7 Millionen Passagiere befördert, was einen erneuten Passagierrekord seit Gründung im Jahr 1957 bedeutet. Rund 700.000 oder fünf Prozent mehr Gäste sind 2019 mit Austrian Airlines geflogen. Das Angebot gemessen in angebotenen Sitzkilometern (ASK) wurde um drei Prozent erhöht. Trotzdem hat es das Unternehmen geschafft, das erhöhte Angebot besser abzusetzen: Die Auslastung (=Passagierfaktor) ist mit 80,8% ebenfalls deutlich über dem Vorjahr (79,3%) gelegen und hat den besten Wert der Unternehmensgeschichte erreicht.

Austrian Airlines CCO Andreas Otto: „Die Zahlen zeigen, dass unser Produkt gut angenommen wird, die Kunden uns die Treue halten und die Steuerung auch sehr gut funktioniert.“

Austrian Airlines hat 2019 mit 82 Flugzeugen 139.230 Flüge absolviert. Das sind durchschnittlich rund 380 Flüge am Tag. Die Regelmäßigkeit hat erfreuliche 99,0 Prozent betragen (+1 Prozentpunkt), die Ankunftspünktlichkeit lag bei 80,6 Prozent, eine Steigerung von 1,5 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. 

Der Personalstand von Austrian Airlines lag zum Stichtag 31. Dezember 2019 bei 6.989 Mitarbeitern (2018: 7.083 Mitarbeiter). Das Minus von rund 100 Mitarbeitern oder ein Prozent ist auf natürliche Fluktuation bzw. die Nicht-Nachbesetzung von Stellen zurückzuführen. 

Das im Jänner angekündigte Strategieprogramm #DriveTo25 behält trotz Corona-Krise seine Gültigkeit. Dabei geht es kurz gefasst um das Erreichen der Investitionsfähigkeit. Investitionsfähig heißt, dass das Unternehmen seine notwendigen Investitionen selbst tragen kann. 

Auswirkungen des Coronavirus und Ausblick 2020
Die Ausbreitung des Coronavirus seit Jänner 2020 hat erheblichen Einfluss auf die Entwicklung im Jahr 2020. Denn es hat weltweit zu einer Vielzahl von Reisebeschränkungen bei Unternehmen, der Absage von größeren Veranstaltungen und einer starken Verunsicherung geführt. Länder führen sukzessive Einreisebeschränkungen ein, nach China, Israel, Italien, Österreich zuletzt auch die gesamte Europäische Union.

Die Auswirkungen sind massiv. Europaweit fahren Fluglinien ihre Produktion herunter bzw. stellen ihre Flotte komplett auf den Boden. Mit dem heutigen Tag stellt auch Austrian Airlines wie angekündigt ihr reguläres Flugprogramm ein. Sie führt derzeit ausschließlich Bedarfsflüge insbesondere für die Rückholaktionen im Auftrag des Außenministeriums durch.   CEO Alexis von Hoensbroech: „Wir arbeiten eng mit dem Außenministerium zusammen und sichern unsere volle Unterstützung zu. Für diese größte Rückholaktion der Geschichte stehen wir bereit.“

"Wir werden gestärkt aus der Corona-Krise herausgehen. Wer, wenn nicht wir!"
AUA-CEO Alexis von Hoensbroech
gibt sich kämpferisch

Ausblick 2020
Für 2020 erwartet Austrian Airlines insgesamt ein außergewöhnlich schweres Jahr. Die Auswirkungen des Corona-Ausbruchs sind weiterhin nicht in vollem Umfang absehbar, weder gesellschaftlich noch wirtschaftlich. Wann es zu einer Wiederaufnahme des regulären Flugbetriebes kommen wird, lässt sich zum heutigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Austrian Airlines CEO Alexis von Hoensbroech: „Die Luftfahrtbranche befindet sich in einer Krise, die beispiellos ist in ihrer Geschichte. Das Coronavirus und seine Folgen werden uns auf eine harte Probe stellen. Nicht alle werden diese Krise überleben. Austrian Airlines ist besser aufgestellt als viele andere Fluggesellschaften, daher werden wir gestärkt aus dieser Krise herausfliegen. Wer, wenn nicht wir!“

(red / OS)