Reportagen

NATO-Tage in Mährisch-Ostrau mit klarem Signal an Aggressorstaat Russland

Mehr als 110.000 Besucher strömten zu den NATO-Tagen nach Mährisch-Ostrau - Foto: Krzysztof Miler

Am vergangenen Wochenende gingen in Mährisch-Ostrau (Tschechisch: Ostrava) die NATO-Tage 2022 über die Bühne. Das westliche Verteidigungsbündnis zeigte dabei Stärke und sendete eine klares Signal an Russland. Auch Österreich zeigte mit seinem sonderlackierten Eurofighter bei den NATO-Tagen Flagge. Ein Austrian Wings Fotobericht aus Mährisch-Ostrau von Jürgen Sema (Text & Fotos) sowie Krzysztof Miler (Fotos).

Am 17. und 18. September fanden zum 21. Mal die so genannten "Natodays" in Ostrava (Deutsch: Mährisch-Ostrau) statt. Gleichzeitig gab die Veranstaltung auch zum 12. Mal den Rahmen für die Czech Airforce Days vor.

Bei der, nach Angaben der Veranstalter, „größten Sicherheitsmesse in Europa“ präsentierten sich diesmal 19 Nationen von Nato-Mitgliedsstaaten bzw. befreundeter Nationen. Außer einer großen Flugschau präsentierten sich bei den Nato Days in Ostrava auch dieses Mal wieder nicht nur Luftstreitkräfte und Bodentruppen des Verteidigungsbündnisses, sondern auch Sicherheitskräfte, wie die tschechische Polizei oder Zivilschutz- und Katastrophenschutzorganisationen.

Polizisten und Soldaten demonstrierten den Anti-Terror-Kampf - Foto: Krzysztof Miler
Anlandung der Spezialeinheit mit einem Bell 412 der tschechischen Polizei - Foto: Krzysztof Miler
Foto: Krzysztof Miler
Zugriff! - Foto: Krzysztof Miler
Ein "Terrorist" feuert mit einer Kalaschnikow - Foto: Krzysztof Miler

Es gab eine ganze Reihe dynamischer Vorführungen, angefangen von einer Polizei-Reiterstaffel im Einsatz bei einer Demo, über die „Gefangennahme“ einer die Allgemeinheit bedrohenden Person, bis hin zur Demonstration von Spezialeinheiten mehrerer Länder zur Terrorbekämpfung. Bei dieser Vorführung zeigte sogar die weibliche Anti-Terror-Spezialeinheit der jordanischen Armee (QRFT) ihre Einsatzbereitschaft.

Im Wechsel fanden Vorführungen in der Luft und am Boden statt. Ein erstes Highlight war sicher die Vorführung des Eurofighters im Sonderanstrich der deutschen Luftstreitkräfte – eindrucksvoll dargeboten von seinem Piloten „Falco“. Danach wurden wieder Gefechtshandlungen demonstriert, z.B. wie ein T-72 Kampfpanzer neutralisiert werden kann. Polnische und tschechische Fallschirmspringer, teils mit Fahnen, zeigten bei durchaus nicht optimalem Sprungwetter ihr Können und steuerten ihre Flächenschirme sicher ins Ziel.

Ein Überflug mit Luftbetankungsmanöver eines A400M der Deutschen Luftwaffe sowie zwei Gripen Kampfflugzeugen markierten an beiden Tagen den Beginn der Nachmittagsvorführungen.

Die deutsche Luftwaffe war, im Gegensatz zu früheren Veranstaltungen auf Flugtagen, in Ostrava/Mährisch-Ostrau zahlreich in statischen und dynamischen Displays aktiv. Neben dem mittlerweile fast auf jeder Airshow in der Luft präsentierten NH90 Helikopter (hier soll wohl das Image des Fluggerätes aufpoliert werden) gab es auch Flugvorführungen vom viermotorigen A400M Transporter oder dem äußerst wendigen Hubschrauber EC 135, aktuell als H135 bezeichnet. Auch am Boden präsentierte das deutsche Heer neben einem Feldlager diverse Großgeräte wie den neuesten Schützenpanzer Puma, einen Leopard 2A7 und die Panzerhaubitze 2000, welche aktuell der leidgeplagten Ukraine im verzweifelten Kampf gegen Putins Angriffskrieg einen entscheidenden Vorteil bringen soll. Überhaupt wurde bei den Nato Days 2022 die Solidarität mit der Ukraine oft betont demonstriert.

Als besonders selten zu bestaunendes Exemplar war im Static Display eine P-3 Orion der deutschen Marineflieger ausgestellt. Darüber hinaus waren viele verschiedene Fluggeräte diverser Nationen zu bestaunen. So waren z.B. zwei F-4E Phantom II aus der Türkei angereist, eine F/A-18 der RCAF aus Canada oder die französische Rafale aus der Normandie in Sonderlackierung zum 80. jährigen Jubiläum der Einheit. Am Leitwerk dieser weißen Rafale stehen die Namen aller Piloten der Einheit, welche Ihr Leben im Einsatz für Frankreich verloren haben.

Zahlreich vertreten war auch die USA im statischen Display. Zwar wurde der angekündigte Überflug einer B-52 einige Tage vorher gestrichen, dafür gab es den Bomber am Boden zu sehen. Er reihte sich ein zwischen einer C-5 Super Galaxy, einer Boeing C-17 Globemaster III und einem KC-135 Tanker. Die Frauen und Männer der US Airforce gaben sich am Wochenende ihres 75. jährigen Bestehens sehr volksnah und die Besucher konnten die Flugzeuge auch von innen bestaunen. Hier herrschte den ganzen Tag reger Andrang, so groß war das Interesse an Einblicken ins Innenleben der stählernen Vögel. Neben Fahrzeugen der US Armee waren sogar zwei Helikopter vom US Marine Korps mit von der Partie.

Im Flugprogramm zogen viele der beliebten „üblichen“ Verdächtigen ihre Kreise. Ein seltener Besucher von Airshows in unseren Breitengraden war sicherlich die F/A-18 aus Finnland. Die Finnen - sie haben angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ihre Neutralität aufgegeben und vor einiger Zeit einen Antrag auf NATO-Mitgliedschaft gestellt - führten in beeindruckender Manier die Fähigkeiten der „Top Gun Fighters“ dem interessierten Publikum vor.

Das Highlight für die meisten Besucher ist aber sicherlich immer die Vorführung einer Kunstflugstaffel und hier konnten die Veranstalter dieses Jahr die Patrouille Suisse präsentieren. Mit ihren eleganten, in Nationalfarbe lackierten F-5 Tiger, zeigten die Piloten jeweils eine Vorführung der Extraklasse – mit Formationen präzise wie das berühmte schweizer Uhrwerk. Obwohl das Wetter für den Sonntag miserabel angesagt war, hielt der Regen sich bis zur Landung des letzten schweizer Tiger zurück, um dann aber reichlich nieder zu gehen.

Alles in allem waren die heurigen NATO-Tage eine gelungene und hochinteressante Veranstaltung mit einem breiten Spektrum an Informationsmöglichkeiten, wie sonst nur selten in einer Veranstaltung zu finden.

Großer Kritikpunkt allerdings ist hier das Verkehrskonzept.  Die Zufahrt für die meisten der Besucher der Nato Days am militärischen Teils des Zivilflughafens führt über eine schmale Straße, die sich die Fußgänger von außerhalb und die Fahrzeuge auf dem Weg zu den Parkplätzen teilen müssen. Eine wohl ziemlich einmalige Situatio,n aufgrund der man zur wirklich frühzeitigen Anreise raten muss. Sonst kann schon mal die eine oder andere Stunde für den letzten Kilometer verstreichen.

Fotoimpressionen von Jürgen Sema

Ein A400M der deutschen Luftwaffe demonstriert die Luftbetankung von zwei Saab Gripen - Fotos: Jürgen Sema
A400M beim Start
Ah-1Z Viper der US Marines
A330 Tanker
Huey der US Marines
Die legendäre B-52 war ein Publikumsmagnet
C-17 Globemaster der US-Streitkräfte
L-39NG der tschechischen Luftwaffe
Mil Mi-8/17 und Mil Mi-24 Hind der tschechischen Luftstreitkräfte
Reiterstaffel der tschechischen Polizei
Feldlager der deutschen Bundeswehr in Mährisch-Ostrau/Ostrava: Dieses Bild zeigt eindrucksvoll, wie geeint Europa mittlerweile ist. Denn das Verhältnis zwischen Tschechien und Deutschland ist aufgrund der Vertreibung von 3 Millionen Sudetendeutschen und der Ermordung/dem Tod von 241.000 der Vertriebenen 1945/46 bis heute belastet. Trotzdem demonstrieren Tschechien und Deutschland gelebte Völkerfreundschaft und als NATO-Partner Geschlossenheit zum Schutz Europas.
Kampfpanzer Leopard 2 A7 der deutschen Bundeswehr
Panzerhaubitze 2000 der deutschen Bundeswehr
10-Tonnen-Transport-Lkw der deutschen Bundeswehr
H135 der deutschen Luftwaffe im Flight Display
Embraer C-390 der brasilianischen Luftwaffe
Sonderlackierte F-4 Phantom der türkischen Luftwaffe
Display-Maschine vom Typ F-16 der belgischen Luftwaffe
F-18 der finnischen Luftwaffe - Finnland hat seine Neutralität angesichts des Terrorstaates Russland aufgegeben und wird der NATO beitreten - während Österreich sich weiterhin als sicherheitspolitischer Trittbrettfahrer feige hinter dem Selbstbetrug "Neutralität" vor jeder Verantwortung versteckt.
F-18 der Royal Canadian Air Force
F-35 der Royal Netherlands Air Force
Triebwerk der F-35
Auf der Boeing 707 basierender Tanker KC-135 der US Air Force
Die Maschine ist mit modernen CFM-56-Triebwerken ausgestattet.
Fallschirmjäger - hier ein Kamerad mit NATO-Flagge - zeigten ihr Können
Die deutschen Marineflieger waren mit der Lockheed P-3 Orion vertreten.
F-5 Tiger der Patrouille Suisse
Gripen der ungarischen Luftwaffe
Saab Gripen der schwedischen Luftwaffe
Auf dem Seitenleitwerk dieser Rafale der französischen Luftwaffe sind die Namen aller Piloten der Staffel aufgelistet, die seit 1942 gefallen sind.
Tatra Lkw
Tornado der deutschen Luftwaffe
Die US-Soldaten gaben sich betont volksnah. Letzten Endes sind die USA seit über 70 Jahren Schutzmacht des westlichen Europas.

Die 22. Nato & Czech Airforce Days in Ostrava finden übrigens am 16 / 17. 9.2023 statt

Fotoimpressionen von Krzysztof Miler

Ein Fallschirmjäger des Gastgeberlandes, der Tschechischen Republik - Fotos: Krzysztof Miler
Staunende Besucher in einer C-5 Galaxy der US Streitkräfte
Drohne der US-Armee
Kurzsichtige Politiker und selbsternannte "Friedensaktivisten" predigten noch vor wenigen Jahren, dass man keine Kampfpanzer mehr benötige. Der Krieg in der Ukraine belegt, wie falsch diese Personen lagen.
Gripen der schwedischen Luftwaffe
B-52 BUFF der US Air Force
Kampfpanzer Leopard 2 A7 der deutschen Bundeswehr. Die Ukraine bittet Deutschland um Lieferung dieser modernen Panzer, doch der schon seit 7 Monaten durch Feigheit und Inkompetenz negativ auffallende deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz drückt sich vor einer Entscheidung, er "scholzt herum", wie selbst deutsche Medien schreiben.
Tschechischer Kampfpanzer T-72 mit Reaktivpanzerung
Gelebte europäische Kameradschaft im Rahmen der NATO: Formationsflug mehrerer Kampfjets
Saab Gripen der schwedischen Luftwaffe
F-18 der finnischen Luftwaffe
Österreichs Politiker sind feige und scheuen jede Diskussion um den Selbstbetrug Neutralität, der noch nie in der Geschichte ein Land vor der militärischen Aggression eines anderen Staates geschützt hat - aber sie entsandten einen Eurofighter zu den NATO-Tagen nach Tschechien.
H135 der tschechischen Polizei

Text: Jürgen Sema
Fotos Jürgen Sema und Krzysztof Miler / http://dronowanie.czest.pl
Redaktionelle Bearbeitung: Chef vom Dienst