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Ecureuil der Flugpolizei auf Trainingsflug in Bad Vöslau verunfallt - keine Verletzten

Bei dem Zwischenfall setzte die OE-BXI hart auf und wurde schwer beschädigt. Ob sich eine Reparatur lohnt erscheint fraglich. - Fotos: www.der-rasende-reporter.info

Auf dem Flugplatz Bad Vöslau ereignete sich heute ein Flugunfall, der zum Glück glimpflich endete. Ein AS350 B1 der Flugpolizei des Bundesministeriums für Inneres befand sich auf einem Trainingsflug, als es zum Zwischenfall kam.

Am heutigen Dienstag kam es am Flugplatz Bad Vöslau (LOAV) zu einem Zwischenfall mit einem Helikopter der Flugpolizei. Betroffen war die AS350 B1 Ecureuil mit dem Kennzeichen OE-BXI. Wie das Innenministerium bekannt gab, sei der Helikopter "während eines bodennahen Traningsmanövers" aus "sehr geringer Flughöhe und mit wenig Geschwindigkeit zu Boden" gegangen. Beim Aufprall brachen alle drei Rotorblätter und die linke Kufe knickte ein, die Zelle wurde erheblich beschädigt. Fluglehrer und ein in Ausbildung befindlicher Einsatzpilot der Flugpolizei - die einzigen Insassen - blieben dennoch unverletzt und konnten sich in Sicherheit bringen. Der genaue Unfallhergang ist Gegenstand laufender Ermittlungen. Der betroffene Hubschrauber ist ein Ausbildungshubschrauber, der von der Flugpolizei zur Pilotenausbildung eingesetzt wird.

Die Ecureuil-Reihe aus dem Hause Airbus (vormals Eurocopter) gilt als besonders zuverlässig und wird weltweit im flugpolizeilichen Dienst sowie im Bereich der Rettungsfliegerei eingesetzt. Die einmotorige Variante AS350 B gilt dabei als besonders hochgebirgstauglich.

Heute Nachmittag nahmen Flugunfallexperten sowie zahlreiche Piloten der Flugpolizei den verunfallten Helikopter genau in Augenschein.

Inklusive der heute verunfallten Maschine besteht die Flotte der Flugpolizei aktuell aus

  • 11 H135 (vormals EC 135) verschiedener Varianten
  • 2 AS 350 B3e Ecureuil (mittlerweile als H125 vermarktet)
  • 1 AS350 B3 Ecureuil
  • 3 AS350 B1 Ecureuil

Die AS350 dienen dabei zur Ausbildung neuer Piloten, seit der letzte verbliebene Bell 206 Jet Ranger (OE-BXT) Anfang 2024 außer Dienst gestellt und an die Bundesfachschule für Flugtechnik auf dem Fliegerhorst Langenlebarn übergeben wurde.

Das Innenministerium betonte, dass die Einsatzfähigkeit der Flugpolizei durch den heutigen Zwischenfall nicht eingeschränkt sei. Man verfüge über 50 Piloten (darunter auch einige Damen) sowie eine entsprechende Zahl an zusätzlichen Besatzungsmitgliedern, darunter Bediener für das FLIR-System und Flight Operatoren.

Untersuchung des Heckauslegers mit dem Heckrotor (die Gesichter der Polizisten wurden zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der Beamten unkenntlich gemacht).

Die Ausbildung zum Einsatzrpiloten der Flugpolizei dauert – abhängig von Vorkenntnissen – zwischen 12 und 18 Monaten. Sie umfasst umfassende Theorieblöcke, 150 Flugstunden sowie die Nachtsichtflugberechtigung. Daran schließen Spezialkurse, unter anderem für Hochgebirgseinsätze und Außenlandungen, sowie eine praxisnahe Supervision an. Die Damen und Herren Einsatzpiloten der Flugpolizei werden nach rund zwei bis drei Jahren als Pilot in Command (Tag) und Copilot (Nacht) eingesetzt. Die Ausbildung wird laufend durch Zusatzmodule wie Außenlast- oder Bergeseiltransporte ergänzt.

Text & Fotos: Patrick Huber