Österreich

AUA mit 119 Millionen Euro Gewinn im dritten Quartal

Symbolbild AUA, hier ein A320neo beim Start - Foto: www.der-rasende-reporter.info

CEO Annette Mann: „In den für uns so wichtigen Sommermonaten konnten wir nicht an die Ergebnisse des Vorjahres anknüpfen. Sowohl die schwierige geopolitische Situation in einigen Kernmärkten als auch die weiter ungünstigen Rahmenbedingungen am Luftfahrtstandort Österreich haben das Ergebnis trotz operativer Spitzenleistung und hoher Kundenzufriedenheit nach unten gezogen. Wir rechnen zwar insgesamt mit einem positiven Jahresergebnis, allerdings nicht in einer Größenordnung, um die anstehenden Investitionen in Flugzeuge und Customer Journey aus eigenem Cashflow finanzieren zu können.”

Das für Austrian Airlines wichtige 3. Jahresquartal von Juli bis inklusive September war geprägt von geopolitischen Rahmenbedingungen wie etwa der Situation im für Austrian Airlines wichtigen Markt Naher Osten und die schwierige wirtschaftliche Situation in Deutschland, einem weiteren wichtigen Kernmarkt von Austrian Airlines. Auch die Erlöse aus den Nordamerika-Verbindungen waren vor allem angesichts der fehlenden Umsteigepassagiere aus dem Nahen Osten geringer als erwartet. Die Verbindungen nach und von Tel Aviv wurden erst mit 1. August schrittweise wieder aufgenommen, jene nach und von Teheran werden nach aktuellem Stand erst mit 1. November wieder angeboten. „In den für uns so wichtigen Sommermonaten konnten wir nicht an die Ergebnisse des Vorjahres anknüpfen. Sowohl die schwierige geopolitische Situation in einigen Kernmärkten als auch die weiter ungünstigen Rahmenbedingungen am Luftfahrtstandort Österreich haben das Ergebnis trotz operativer Spitzenleistung und hoher Kundenzufriedenheit nach unten gezogen. Wir rechnen zwar insgesamt mit einem positiven Jahresergebnis, allerdings nicht in einer Größenordnung, um die anstehenden Investitionen in Flugzeuge und Customer Journey aus eigenem Cashflow finanzieren zu können”, erklärt Austrian Airlines CEO Annette Mann.

AUA-CEO Annette Mann - Foto: www.der-rasende-reporter.info

Das Ergebnis des dritten Quartals im Detail
Das dritte Jahresquartal lag mit einem Umsatz von 754 Millionen Euro um vier Prozent unter jenem aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (783 Millionen Euro). Die Gesamterlöse lagen um -5 Prozent, die Gesamtaufwendungen um -3 Prozent unter dem dritten Quartal 2024. Das bereinigte Betriebsergebnis (Adjusted EBIT) lag mit 119 Millionen Euro um 14 Prozent unter jenem aus dem dritten Quartal des Vorjahres – obwohl auch das interne Effizienzprogramm, dem sich Austrian Airlines bereits 2024 verschrieben hat, auch 2025 weitergeführt wird.

Austrian Airlines transportierte zwischen Juli und September etwas mehr als 4,7 Millionen Fluggäste. Die 68 Flugzeuge in der Bestandsflotte waren zu durchschnittlich 88,2% ausgelastet und hoben mit einer Regelmäßigkeit von 99,2% ab. Per 30. September 2025 beschäftigte Austrian Airlines 6.125 Mitarbeitende.

Kapazität am Standort wird weiter erhöht
Austrian Airlines wird ihr Angebot an Destinationen und Frequenzen im kommenden Sommer 2026 trotzdem leicht ausbauen und somit auf den angekündigten Rückzug von Low Cost Airlines aus dem Markt reagieren. Hierfür ist es gelungen, vom bestehenden Wetlease-Partner Air Baltic rechtzeitig die Kapazität von zwei zusätzlichen Flugzeugen ab dem Sommerflugplan 2026 zu sichern. „Austrian Airlines ist am Flughafen Wien seit vielen Jahrzehnten ein verlässlicher Partner. Wir führen aktuell mit allen Stakeholdern intensive Gespräche zur Zukunft des Luftfahrtstandorts Österreich und wollen trotz nach wie vor unbefriedigender Rahmenbedingungen mit dem Ausbau unserer Kapazitäten unser Bekenntnis zum Standort unterstreichen. Ungeachtet dessen appellieren wir weiter dringend an die Entscheidungsträger, gemeinsam an der Wettbewerbsfähigkeit zu arbeiten. Dass dies dringend notwendig ist, zeigen die schwachen Ergebniszahlen trotz operativer Spitzenleistung sowie der teilweise Rückzug anderer Airlines“, betont CEO Annette Mann.  

Die aus der Kapazitätserhöhung resultierenden Neuerungen im Flugplan von Austrian Airlines werden Anfang November mit der Veröffentlichung des Sommerflugplans 2026 gesondert kommuniziert. 

Pünktlichkeitswerte deutlich verbessert
Die eigenen Hausaufgaben hat die Airline mit der rot-weiß-roten Heckflosse jedenfalls gemacht, wie die aktuellen Pünktlichkeitswerte eindrucksvoll beweisen. Die Pünktlichkeit bei Ankunft hat sich im Vergleich zum dritten Quartal 2024 um 11,5 Prozentpunkte auf 79,9 Prozent verbessert, jene bei Abflug sogar um 13,7 Prozentpunkte auf 74,4 Prozent. Auch die Kundenzufriedenheit lag deutlich über den Werten des Vorjahres. „Die internen Bemühungen der vergangenen Monate, stetig an der Pünktlichkeit und Kundenorientierung zu arbeiten, tragen Früchte. Ich bin froh und stolz, einen so gut eingespielten operativen Flugbetrieb übernommen zu haben“, betont der neue COO von Austrian Airlines, Stefan-Kenan Scheib, der vor wenigen Wochen Francesco Sciortino im Vorstand abgelöst hat und für die operationellen Bereiche Flugbetrieb, Technik und IT bei Austrian Airlines zuständig ist.

Fünf neue Destinationen im Jahr 2025
Auch bisher hat die rot-weiß-rote Airline stetig an der Destinationsvielfalt gearbeitet, um Fluggästen das ideale Angebot machen zu können. Austrian Airlines hat im Lauf des Jahres 2025 mit dem finnischen Ivalo, der schottischen Stadt Edinburgh, den norwegischen Lofoten, der deutschen Ferieninsel Sylt sowie Burgas, der viertgrößten Stadt Bulgariens, gleich fünf neue Destinationen in ihr Portfolio aufgenommen. Im gerade gestarteten Winterflugplan gibt es wie bereits im Vorjahr bis zu zwei tägliche Verbindungen in die thailändische Hauptstadt Bangkok. Aktuell fliegt Austrian Airlines mehr als 120 Destinationen an. Außerdem reagiert die Airline auch punktuell auf besonders große Nachfrage. So wurden beispielsweise in den aktuell laufenden Herbstferien mehr als 100 zusätzliche Rotationen publiziert. Bei gleich 25 Destinationen wurden die Frequenzen erhöht, bei 13 Destinationen – darunter Ibiza, Dubrovnik, Porto und Palermo – kurzerhand der Sommer noch ein wenig verlängert.

Ausblick auf das Gesamtjahr 2025
„Geopolitische Faktoren, der teure Luftfahrtstandort Österreich und ein deutlich verzerrter Wettbewerb speziell mit außereuropäischen Airlines machen es weiter äußerst anspruchsvoll, von Wien aus profitabel in die Welt zu fliegen. Das Jahresergebnis wird damit voraussichtlich unter einer langfristig tragfähigen Gewinnmarge bleiben. Einmal mehr muss daher betont werden: Wir brauchen langfristige, nachhaltige und wettbewerbsfähige Lösungen für den Standort Österreich“, erklärt CEO Mann.

Austrian Airlines hat in den vergangenen Monaten selbst weitreichende Entscheidungen getroffen, um ihre Effizienz weiter zu verbessern. So wurde beschlossen, dass aus aktuell fünf Flotten – Embraer 195, der Airbus A320-Familie, Boeing 767, Boeing 777, Boeing 787-9 – künftig zwei werden: So wird Austrian Airlines in Zukunft nur mehr Flugzeuge aus der Airbus A320-Familie sowie auf der Langstrecke die Boeing 787-9 Dreamliner betreiben. Die aktuell 17 in der Flotte befindlichen Embraer-Flugzeuge werden ab Jahresende bis voraussichtlich Ende 2028 ausgeflottet. Sechs zusätzliche Airbus A320-Maschinen werden die Austrian-Flotte im Gegenzug ergänzen. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit Wetleasepartnern erhöht, um weiter die gewohnte und im Sommer 2026 sogar nochmals ausgeweitete Kapazität und Vielfalt anbieten zu können. „Mit dieser Flottenharmonisierung gehen wir einen großen Schritt, um Austrian Airlines noch effizienter aufzustellen. Gleichzeitig werden sukzessive auch ältere Flugzeuge aus der A320-Familie durch neuere ersetzt“, betont COO Stefan-Kenan Scheib.

Darüber hinaus wird Austrian Airlines auch an anderen Stellen kräftig in die eigene Infrastruktur investieren: Der Rollover sowie geplante Ausbau der Langstreckenflotte mit Boeing 787-9 Dreamlinern hat ein Investitionsvolumen von mehr als drei Milliarden Euro Listenpreis. In neue Lounges am Hub Wien werden 35 Millionen Euro investiert, dazu kommen jährliche Investitionen in Höhe von über 10 Millionen Euro in digitale Kundenservices.

Die wichtigsten Zahlen des dritten Quartals im Überblick:

 

Q3 2025

Q3 2024

Veränderung

zu VJ

Umsatz in Mio. €

754

783

 -4%

Adj. Gesamterlöse in Mio. €

770

811

 -5%

Adj. Gesamtaufwendungen in Mio. €

651

672

-3%

Adjusted EBIT in Mio. €

119

139

-14%

EBIT in Mio. €

118

138

-14%

 

 

 

 

Fluggäste in Tsd.

4.740

4.674

+1%

Angebotene Sitzkilometer (ASK) in Mio.  

8.380

8.429

          -1%

Auslastung (Passagierfaktor) in %

88,2

87,2

 +1,0pp

Anzahl Flüge

36.164

35.154

+3%

Flottengröße (Bestandsflotte)

68

68

 

 

 

 

 

Regelmäßigkeit

99,2%

98,5%

+0,7pp

Pünktlichkeit bei Abflug

74,4%

60,7%

+13,7pp

Pünktlichkeit bei Ankunft

79,9%

68,4%

+11,5pp

 

 

 

 

Mitarbeitende

6.125

6.179

-1%

 

1-9 2025

   1-9 2024

 

Veränderung

zu VJ

Umsatz in Mio. €

1.931

1.853

 +4%

Adj. Gesamterlöse in Mio. €

1.996

1.914

     +4%

Adj. Gesamtaufwendungen in Mio. €

1.921

1.838

+5%

Adjusted EBIT in Mio. €

76

77

-1%

EBIT in Mio. €

74

73

+1%

(red / OS)