Eine MD-11F (Kennzeichen: N259UP) der US-Frachtfluggesellschaft UPS ist am Dienstag gegen 17 Uhr Lokalzeit unmittelbar nach dem Start vom Flughafen Louisville abgestürzt. Das Unglück ereignete sich gegen 17 Uhr Ortszeit. Flug UPS 2976 hätte nach Honolulu (Hawaii) fliegen sollen, weshalb die MD-11F wohl mehr als 100.000 Liter Kerosin getankt hatte. Laut Angaben des Herstellers beträgt die maximale Tankkapazität der MD-11 rund 146.000 Liter oder circa 38.600 US-Gallonen. Beim Aufprall explodierte das Flugzeug. Laut US-Behördenangaben befanden sich drei Besatzungsmitglieder an Bord. Louisville gilt als wichtigster Hub von UPS.
Wie verschiedene Medien in den USA unter Berufung auf die Einsatzkräfte berichten, gibt es mindestens 7 Tote und 11 Verletzte. Nachrichtenbilder zeigen schwarze Rauchwolken am Unglücksort. Ein Großaufgebot von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei steht im Einsatz.

Offenbar wurden bei dem Absturz auch die Tanks der Kentucky Petroleum Recycling Station beschädigt. Lokale Medien vermelden, dass sich die Einsatzkräfte wegen großer Mengen ausgetretenen Öls teilweise zurückziehen mussten.
Zwar ist es noch zu früh, um Angaben zur Unglücksursache zu machen, doch es existieren Aufnahmen, die zeigen, dass die Maschine bereits vor dem Abheben brennt. Im Bereich der Tragfläche sind dort, wo sich Triebwerk Nummer 1 befindet, Flammen zu sehen. Fotoaufnahmen vom Flughafen zeigen zudem, ein Triebwerk, das neben der Landebahn liegen soll. Es steht daher die Möglichkeit im Raum, dass Triebwerk Nummer 1 während des Startvorganges abgerissen sein könnte. Unabhängig bestätigt ist das allerdings noch nicht. Sollte tatsächlich ein Abriss von Triebwerk Nummer 1 zu dem Unglück geführt haben, wären dies große Parallelen zum Absturz einer DC-10 von Amercian Airlines in Chicago im Jahr 1979. Die DC-10 war das Vorgängermuster der MD-11.


Das Unglücksflugzeug (Seriennummer 48417) wurde 1991 gebaut und versah seinen Dienst zunächst als Passagierflugzeug bei Thai Airways. Es war mit drei GE F6-80C2D1F Triebwerken ausgestattet. 2006 musterte Thai Airways den Dreistrahler aus, der anschließend zum Frachter umgebaut und von UPS übernommen wurde.
UPS hat den Absturz bestätigt und eine Hotline für besorgte Angehörige eingerichtet.

Von 200 gebauten MD-11 fliegt keine einzige mehr im Passagierdienst. Etwa 80 Maschinen werden noch als Frachter betrieben. Sie stehen bei FedEx, UPS und Western Global Airlines im Dienst.
Text: Patrick Huber