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Boeing 737 von Lion Air abgestürzt

Symbolbild Lion Air (hier eine 737 einer anderen Baureihe) - Foto: Wikipedia / Paul Spijkers GNU 1.2

Brandneue Boeing 737 MAX 8 mit mehr als 180 Menschen an Bord ins Meer gestürzt. Bereits am Vortag hatte es technische Probleme mit dem Unglücksflugzeug gegeben.

Die Boeing 737 MAX 8 des indonesischen Billigfliegers Lion Air sollte als Kurs JT 610 von Jakarte nach Pangkal Pinang fliegen. An Bord befanden sich ersten indonesischen Berichten zufolge 189 Menschen. Offenbar stürzte der Jet mit der Kennung PK-LQP kurz nach dem Start ins Meer.

Die eingesetzten Rettungskräfte fanden bereits zahlreiche Wrackteile. Über Opfer und mögliche Überlebende liegen noch keine gesicherten Informationen vor, aufgrund des Zerstörungsgrades der gefundenen Flugzeugteile wird jedoch davon ausgegangen, dass alle Menschen an Bord den Tod gefunden haben.

Die Unfallursache ist noch völlig unklar. Indonesien galt lange Jahre als Problemfall in Sachen Flugsicherheit, die meisten Fluggesellschaften des Landes standen wegen Sicherheitsmängeln auf der Schwarzen Liste der EU. Erst vor wenigen Monaten wurde der Bann offiziell aufgehoben. Auch Lion Air selbst hat eine ausgesprochen schlechte Sicherheitsbilanz vorzuweisen. Seit dem Jahr 2002 kam es zu einem guten Dutzend Unfällen.

Kommandant der nun verunglückten Maschine war laut der Fluggesellschaft der Inder Bhavye Suneja, der seit sieben Jahren für Lion Air flog und rund 6.000 Stunden Erfahrung hatte. Als Erster Offizier habe ein Einheimischer mit 5.000 Stunden Erfahrung fungiert, teilte die Airline mit. Die Airline bestätigte gegenüber Medien auch, dass es am Vortag bereits technische Probleme mit der nun verunglückten Boeing 737 gegeben habe, ohne diese Probleme näher zu spezifizieren.

Austrian Wings Recherchen ergaben jedoch, dass es zu einer "Unreliable Airspeed"-Anzeige gekommen und auch mindestens einer der Höhenmesser unzuverlässige Informationen geliefert habe. Ob, beziehungsweise inwieweit das auch beim Absturz eine Rolle gespielt haben könnte, ist noch völlig unklar. Allerdings wurde offenbar innerhalb von Lion Air bereits ein Memo an alle Piloten verschickt, in denen an den korrekten Umgang beim Auftreten dieses Problems erinnert wird. Ein Pilot gegenüber Austrian Wings: "Ein solches Problem ist eine beachtliche Herausforderung. Allerdings sollte es für eine gut trainierte Crew beherrschbar sein. Wir trainieren dieses Szenario auch regelmäßig im Simulator."

(red)