Österreich

Österreich will jetzt doch Nachfolger für ausgemusterte Saab 105 beschaffen

M-346 - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

2020 stellte Österreich nach mehr als einem halben Jahrhundert die Saab 105 außer Dienst. Nachfolger gibt es bisher keinen, weil die Politik das Heer seit Jahrzehnten gerade grob fahrlässig zu Tode gespart hat. Der Überfall des russischen Diktators und Kriegsverbrechers Wladimir Putin auf die Ukraine hat allerdings auch zu einem Erwachen der heimischen Politik geführt. Jetzt sollen nämlich plötzlich doch neue Jets beschafft werden.

Wie das Verteidigungsministerium nun offiziell verlautbarte, sollen "12 bis 18 Advanced Trainer" als Nachfolger für die ausgemusterten Saab 105 beschafft werden. Die Entscheidung dürfte zwischen der M-346(FA) des italienischen Herstellers Leonardo und der L-139NG des tschechischen Anbieters Aero Vodochovy fallen.

Doch leider sind 12 bis 18 Maschinen bei objektiver Betrachtung noch immer viel zu wenig, hier wird die österreichische Politik ihrer Verantwortung erneut nicht gerecht. Es müssten mindestens 24 leistungsfähige Jet-Trainer sein, wie der internationale Militärluftfahrtjournalist Martin Rosenkranz schon vor rund einem Jahr in einer Punktlandung für Austrian Wings beleuchtete. Übrigens, laut Rechnungshof müsste Österreich auch mindestens 75 Abfangjäger betreiben, um seinen Luftraum im Ernstfall schützen zu können - tatsächlich hat Österreich gerade einmal 15 Eurofighter, die durch einen fragwürdigen Vergleich des früheren SPÖ-Verteidigungsministers Norbert Darabos auch noch "technisch kastriert" wurden.

Mit einer Vertragsunterzeichnung für die neuen Flugzeuge sei "eher 2024" zu rechnen, so  Generalmajor Bruno Hofbauer, Planungschef des Bundesheeres. Stationiert werden sollen die neuen Flugzeuge - wie schon die Saab 105 - in Linz Hörsching.

(red)