Österreich

Wieder Unfall bei Salzburger Flugunternehmen Heli Austria

SYMBOLBILD Ecureuil von Heli Austria - Foto: Austrian Wings Media Crew

Die lange Liste von Unfällen des Unternehmens Heli Austria (vormals als Knaus Helicopter bekannt) des Salzburger Flugunternehmers Roy Knaus ist wieder länger geworden. In Norditalien stürzte ein Helikopter der Firma ab. Die drei Insassen überlebten zwar, wurden zum Teil aber lebensgefährlich verletzt.

Ein Helikopter des Salzburger Unternehmens Heli Austria, das 2007 als direkter Nachfolger der insolventen Knaus Helicopter hervorgegangen war, ist in Norditalien aus vorerst unbekannter Ursache abgestürzt. Die Maschine - nach ersten Informationen ein Helikopter des Typs H125 (vormals auch als Ecureuil bekannt) verunfallte am Dienstagabend in dem lombardischen Berggebiet Valtellina im Tal Valgerola auf 1.700 Höhe. Fotoaufnahmen von "Tele Sondrio News" zeigen das völlig zerstrümmerte Wrack der Maschine. Offenbar brach nach dem Aufprall am Boden kein Feuer aus.

Die drei Insassen seien verletzt worden. Der Pilot, ein Schweizer Staatsbürger, habe zunächst in kritischem Zustand in ein Krankenhaus geflogen werden müssen, sei jedoch mittlerweile außer Lebensgefahr.

Die "Salzburger Nachrichten" berichteten unter Berufung auf Firmenchef Roy Knaus, dass der 62-jährige Pilot mit rund 11.000 Flugstunden sehr erfahren gewesen sei.

Eine Unfalluntersuchungskommission hat ihre Arbeit aufgenommen.

Nicht der erste Absturz
Heli Austria (vormals Knaus Helicopter) machte in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder auch durch Unfälle von sich reden. Am 25. Februar 2004 beispielsweise verunglückte der Notarzt-Helikopter Martin 1 von Knaus kurz nach dem Start. Die an Bord befindliche Patientin starb, die dreiköpfige Besatzung des Hubschraubers wurde schwer verletzt. Der offizielle Unfallbericht (der erstaunlicherweise vor einiger von der Homepage des Verkehrsministeriums wieder "verschwunden" ist, aber Austrian Wings vorliegt) machte unter anderem auch mehrere Fehler des Piloten für das Unglück verantwortlich. So habe der verantwortliche Luftfahrzeugführer beispielsweise die "ergänzenden Notverfahren und Flugleistungsdaten bei Ausfall eines Triebwerks" nicht beachtet, die "Flugleistungen außerhalb des Bodeneffekts falsch eingeschätzt" und "Hindernisse nicht beachtet", um nur einige Punkte zu nennen.  Nur ein Jahr später verlor ein Helikopter des Unternehmens einen 750 Kilogramm schweren Betonkübel, der eine Seilbahn traf - neun Menschen, darunter sechs Kinder, starben. 2017 verunfallte ein Rettungshelikopter beim Start.

Eine Auflistung sämtlicher bekannter Zwischen- und Unfälle seit 1992 findet man unter anderem hier.

(red)