Mit der Flottenmodernisierung der AUA (siehe Bericht vom September 2025) geht auch eine Ausflottung der Embraer E195 einher, die an Air Dolomiti gehen und so - im Wetlease - sogar wieder für die AUA fliegen könnten.
Voraussichtlich heute, am 12. Dezember 2025, verlässt der erste AUA-Embraer Wien und macht sich auf den nach nach Verona. Es handelt sich dabei um die OE-LWM, die künftig für Air Dolomiti mit dem italienischen Kennzeichen I-ENJA unterwegs sein wird. Dieses Flugzeug wurde 2012 an die Lufthansa Cityline ausgeliefert und stand dort unter der Kennung D-AEBO im Einsatz. Im April 2016 flottete die AUA den zweistrahligen Jet ein. Vor ihrer Übergabe an Air Dolomiti wurde die Maschine bei der AUA noch entsprechenden Checks und Wartungsarbeiten unterzogen. AUA-intern "außer Dienst gestellt" wurde sie bereits am 10. Dezember, daraufhin erfolgte die Umregistrierung von OE-LWM auf I-ENJA.
Zuverlässiges "Arbeitstier"
Die (jetzt noch 16) Embraer E195 kommen derzeit unter anderem auf der Innsbruck-Strecke zum Einsatz, da sie für das dort anwendbare spezielle RNP-AR-Anflugverfahren zertifiziert sind, bei dem die AUA übrigens Pionier in Europa war. Bis 2028 sollen dann alle 17 Embraer die AUA verlassen haben. Von diesen 17 Flugzeugen gehen 13 an Air Dolomiti, die übrigen 4 werden extern - außerhalb der Lufthansa-Gruppe - verkauft, wie AUA-Sprecherin Anita Kiefern gegenüber "Austrian Wings" bestätigte. Der Verkaufsprozess startet im Jänner 2026.
Die AUA hatte ihre 17 Embraer E195, ab Ende 2015 sukzessive als Ersatz für die Fokker 70/100 in Dienst gestellt.

"Kurzlebigster" Jet in der AUA-Flotte
Anfang 2016 fand der erste Linienflug eines Embraer E195 in der Geschichte der AUA statt. Der Beginn der Ausflottung der Embraer E195 nach weniger als 10 Jahren Einsatzdauer macht diesen Typ zum wohl "kurzlebigsten" Jet in der Historie der AUA. Keine andere strahlgetriebene Teilflotte der AUA in den vergangenen 50 Jahren war kürzer in Betrieb als die E195-Flotte. Das liegt jedoch nicht am Flugzeug selbst, das sich bewährt hat, sondern an der erwähnten Flottenvereinheitlichung der AUA, im Rahmen derer die Kurz- und Mittelstreckenflotte komplett auf die A320/320neo-Familie umgestellt wird.
Text & Foto: Patrick Huber