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Notfall an Bord: Ärzte holen Patient im Iran Air-A300 ins Leben zurück

An Bord eines Airbus A300 der Iran Air erlitt ein Passagier kürzlich einen Herzinfarkt, sein Herz stand daraufhin still. Mitfliegende Ärzte starteten eine perfekte Rettungskette, die von der Flughafenambulanz in Wien-Schwechat und dem Wiener Notarzthubschrauber Christophorus 9 fortgesetzt wurde.

Während des Fluges von Teheran nach Wien sackte ein Passagier plötzlich leblos zusammen, nachdem er an Bord der Maschine einen akuten Herzinfarkt erlitten hatte. Mitreisende Mediziner begannen sofort, den Patienten wiederzubeleben, und hatten damit unmittelbar Erfolg.

Nach der Landung am Flughafen Wien-Schwechat stand bereits das Notarztteam der Flughafenambulanz bereit und übernahm noch in der Iran Air-Maschine die erweiterte ärztliche Behandlung. Für einen raschen Transport in ein Schwerpunktkrankenhaus wurde der Notarzthubschrauber Christophorus 9 angefordert, der den erfolgreich wiederbelebten Patienten in 6 Minuten Flugzeit in das Wiener AKH transportierte.

Fälle wie dieser unterstreichen die Wichtigkeit, umfassendes medizinisches Material für mitreisendes Fachpersonal an Bord von Verkehrsflugzeugen vorzuhalten. In sehr vielen Fällen befinden sich Ärzte, Krankenpfleger oder anderes qualifiziertes Personal zufällig an Bord und können bei gesundheitlichen Problemen intervenieren. In Österreich gibt es seit mehreren Jahren die Initiative "Doc On Board", die interessierten Medizinern die Gelegenheit bietet, die notfallmedizinische Intervention in einem Flugzeug unter realistischen Bedingungen zu trainieren und sich mit an Bord vorhandenem Notfallequipment vertraut zu machen.

AUA kündigte Zusammenarbeit mit "Doc on Board"

Allerdings kündigte die AUA Ende des vergangenen Jahres die Zusammenarbeit mit "Doc on Board" auf und schloss sich stattdessen dem "Ärzte an Bord" Programm der Lufthansa an, in dem Dr. David Gabriel von "Doc on Board" jedoch "kein geeignetes Alternativprogramm" sieht. Verglichen mit "Doc On Board" sei das Lufthansa-Programm nämlich "in keinster Weise eine Verbesserung der notfallmedizinischen Versorgung, sondern ein Schritt zurück", so die Kritik des Mediziners: "Austrian Airlines zieht es vor, eine hochqualitative und zertifizierte Schulung durch das Schenken eines flugmedizinischen Taschenbuches zu ersetzen."

Trotz des Ausstiegs der AUA bei "Doc on Board" sollen alle für 2013 ausgeschriebenen Kurse planmäßig stattfinden, heißt es auf der Homepage von "Doc on Board".

(red Aig, HP / Titelfoto: Der ÖAMTC-Notarzthubschrauber bei der Übernahme des Patienten am Vorfeld - Foto: Christophorus 9)