International

Erneut "Geruchsvorfall" an Bord von Lufthansa-Jet

Am 26. Juni kam es an Bord eines Airbus A320 (D-AIQS) der AUA-Konzernmutter Lufthansa in Zürich zu einem so genannten "Geruchsvorfall". Das berichtet der "Aviation Herald".

Demnach war Flug LH 3134 aus Düsseldorf kommend auf der Piste 14 gelandet und verließ die Piste gerade über einen Taxiway, als sich in der Kabine ein "starker Geruch" ausbreitete. Die Piloten erbaten die Erlaubnis, so schnell als möglich Piste 28 queren und zur Parkposition rollen zu dürfen.

Während die Passagiere das Flugzeug über die Treppen verließen, wurde die Crew medizinisch untersucht, da sie über Schwindelgefühl, Atemschwierigkeiten und Konzentrationsprobleme klagte.

Die aufgetretenen Symptome könnten nach Ansicht mancher Fachleute Indizien dafür sein, dass möglicherweise Triebwerksölrückstände über die Klimaanlage in die Kabine gelangt waren.

Es ist nicht bekannt, ob Lufthansa ihre Passagiere darüber und über die potentiell toxische Wirkung dieser Ölrückstände informiert hat.

Öldämpfe möglicherweise extrem gefährlich

Triebwerksölrückstände die in Cockpit und Kabine eindringen, gelten bei Fachleuten aufgrund ihrer toxischen Inhaltsstoffe als hochgefährlich. Im Dezember 2010 stürzte ein Airbus A319 der Lufthansa-Tochter Germanwings beim Landeanflug auf Köln beinahe ab, nachdem beide Piloten vermutlich aufgrund kontaminierter Kabinenluft in ihrer Handlungsfähigkeit extrem eingeschränkt waren. Damals hatte Lufthansa zunächst behauptet, die Geruchsbelästigung sei auf Enteisungsmittelrückstände zurückzuführen, obwohl die internen Berichte der Piloten (Austrian Wings ist im Besitz von Kopien dieser Dokumente) dieser Darstellung eindeutig widersprechen.

Keine Vorfälle bei der AUA

Bei der Lufthansa-Tochter AUA dürfte man nach eigenen Angaben bisher keinerlei Probleme mit durch Triebwerksöl kontaminierter Kabinenluft gehabt haben.

Kennen Sie schon unseren Newsletter? Hier können Sie sich rasch und unverbindlich dafür anmelden.

(red / Titelbild: Airbus A320 der Lufthansa, Symbolbild - Foto: PA / Austrian Wings Media Crew