Österreich

LaudaMotion: Pannenflieger OE-LOX wieder am Boden

Die OE-LOX - Foto: Austrian Wings Media Crew

Nach Zwischenfall mit drei defekten Funkgeräten und zwei Fume Events auf Flug nach Dublin ist Pannen-Airbus jetzt auf dem Flughafen Wien abgestellt.

Am 25. November flog der Airbus A320 OE-LOX der österreichischen Ryanair-Tochter von Wien nach Dublin. Obwohl bereits unmittelbar nach dem Start in Wien technische Probleme an allen drei Funkgeräten auftraten, setzten die Piloten den Flug fort, anstatt eine Rücklandung in Schwechat durchzuführen.

Im weiteren Flugverlauf ereigneten sich dann zwei Fume Events, eine Passagierin wurde sogar bewusstlos (ob dieser Vorfall in direktem Zusammenhang mit dem Fume event steht, ist allerdings umstritten), zwei Flugbegleiter mussten nach der Landung medizinisch betreut werden. Die Maschine stand mehrere Tage flugunfähig in Dublin auf dem Boden. Wie Austrian Wings Recherchen ergaben, waren die Fume Events vermutlich durch eine Öl-Leckage verursacht worden.

Als Folge der Öl-Leckage wurde die Hilfsturbine, die so genannte APU außer Betrieb genommen. Gemäß der so genannten Minimum Equipment List, kurz MEL, durfte das Flugzeug zunächst zehn Tage in dieser Form weiterbetrieben werden. Diese Frist endete nun. Seit dem 6. Dezember 2019 steht die OE-LOX auf dem Flughafen Wien am Boden. Wie Austrian Wings aus Pilotenkreisen erfuhr, gebe es aus Spargründen keine Ersatzturbine in Schwechat.

Hilfsturbine (APU) eines A320, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Theoretisch hätte für das Unternehmen die Möglichkeit bestanden eine so genannte "Extension" bei der Luftfahrtbehörde Austro Control zu beantragen. Damit hätte die OE-LOX weitere zehn Tage ohne Hilfsturbine fliegen können. Wie Austrian Wings aus gut unterrichteten Kreisen bei der Austro Contro erfuhr, sei ein solcher Antrag aber nicht eingegangen. Es mache wohl "auch keine gute Optik, um so etwas zu ersuchen, wenn man ohnedies schon bei uns am Radar aufgetaucht ist", so ein Austro Control Informant gegenüber unserer Redaktion.

Denn wegen Problemen im Technik-Betrieb hatte die Austro Control die Fluglinie LaudaMotion Ende November unter "erhöhte Aufsicht" gestellt. Erst am Montag, 9. Dezember 2019, bestätigte Austro Control Sprecher Markus Pohanka, dass diese Maßnahme "weiterhin aufrecht ist".

(red)