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LaudaMotion: Triebwerksprobleme bei Pannenflieger OE-LOX

Die betroffene OE-LOX - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Das Sorgenkind der LaudaMotion-Flotte musste heute Vormittag wegen Triebwerksproblemen kurz nach dem Start in Malaga umkehren. Die Piloten hatten zuvor offenbar ein Triebwerk stilllegen müssen.

Als Flug OE 3225 sollte der Airbus A320 von LaudaMotion von Malaga (Spanien) nach Düsseldorf (Bundesrepublik Deutschland) fliegen. Doch bereits kurz nach dem Start traten an einem der beiden Triebwerke derart schwere Probleme auf, dass die Piloten sich gezwungen sahen, den Motor abzuschalten und eine Luftnotlage zu erklären. Mit einem verbliebenen funktionierenden Triebwerk kehrte die Maschine nach Malaga zurück, wie betroffene Passagiere gegenüber Austrian Wings berichteten.

Die OE-LOX gilt als das Sorgenkind der LaudaMotion-Flotte. Am 25. November 2019 strandete die Maschine in Dublin, nachdem auf dem Flug von Wien nach Irland alle drei Funkgeräte defekt waren und es mehrere Fume events gegeben hatte. Wenig später ergaben Austrian Wings Recherchen, dass ein Öl-Leck in der Hilfsturbine (APU) für das Fume event verantwortlich gewesen sein dürfte. Auch in der Folgezeit fiel die "Oscar X-Ray" aufgrund technischer Probleme häufig aus.

Die auffällige Häufung von technischen Problemen bei der LaudaMotion-Flotte liegt laut Piloten und (ehemaligen) Technikern auch darin begründet, dass viele Flugzeuge der bunt zusammengewürfelten LaudaMotion-Flotte lange Jahre in Ländern der dritten Welt betrieben wurden und in einem dementsprechenden technischen Zustand sind. "Natürlich steht Sicherheit bei uns ganz oben, aber das heißt auch, dass ein Flieger mit einem Defekt eben stehen bleiben muss", so ein Pilot. Es sei  eben "wie mit alten Autos, die unzählige Vorbesitzer hatten". Dafür seien die monatlichen Leasingraten entsprechend günstig, wie Ryanair- und LaudaMotion-Chef Michael O'Leary bei einer Pressekonferenz in Wien kürzlich verkündete.

LaudaMotion spielt Vorfall herunter - nicht zum ersten Mal
Die österreichische Ryanair-Tochter spielte in einem Statement den Zwischenfall herunter. Sie sprach davon, dass lediglich "ein Warnsignal" aufgeleuchtet habe, erwähnte jedoch mit keinem Wort den Umstand, dass ein Triebwerk abgeschaltet und eine Luftnotlage erklärt wurden. Die betroffenen Fluggäste sollen mit einer Ersatzmaschine der Muttergesellschaft Ryanair an ihr Ziel geflogen werden. Auch im Fall des doppelten Fume events und der multiplen Kommunikationsprobleme Ende November hatte LaudaMotion die Brisanz des Zwischenfalls zunächst verschwiegen.

Behörde schaut genau hin
Aufgrund von Mängeln im Technikbetrieb steht der österreichische Ryanair-Ableger LaudaMotion seit Ende November unter "erhöhter Aufsicht" der Austro Control.

(red)