Reportagen

40 Jahre Boeing 747 bei Lufthansa

Die AUA-Mutter Lufthansa war seit Beginn der Verkehrsluftfahrt Pionier in vielen Bereichen. Einer der Erstkunden für die Boeing 747, setzte sie die Muster 747-100 und -200 ein und war maßgeblich an der Entwicklung der Boeing 747-400 beteiligt, die noch heute auf den Langstrecken des "Kranichs" eingesetzt wird. Lufthansa war auch Erstkunde für die neue Version Boeing 747-8I, die gemeinsam mit dem ab Mai in Einsatz stehenden A 380 das Flagschiff der Lufthansa-Langstreckenflotte in den kommenden Jahrzehnten bilden wird.

Die ersten 747 der Lufthansa gehörten zur Baureihe -130 und verfügten über lediglich 3 Fenster im Oberdeck - Foto: Lufthansa

Seit nunmehr 40 Jahren setzt die Lufthansa also auf den bewährten "Jumbo Jet", der im wahrsten Sinne des Wortes schon unzählige Flugstunden "auf dem Buckel" hat.  Und ein Ende ist nicht in Sicht. Austrian Wings bringt aus diesem Anlass eine Fotostrecke "40 Jahre Boeing 747 bei Lufthansa". Happy Birthday!

Boeing 747-130

Lufthansa war der erste europäische Kunde für die 747-100 und erhielt insgesamt 3 Stück dieser Variante, die mit 3 Fenstern und einer Lounge im Oberdeck ausgestattet war.

Die D-AYBA (c/n 19746), hier aufgenommen 1974 in New York, war der erste Jumbo der Lufthansa Flotte und wurde im März 1970 ausgeliefert; Im Jahr 1978 wurde sie an die inzwischen untergegangene Braniff verkauft und hatte danach verschiedene Betreiber, ehe sie schließlich nach dem Konkurs ihres letzten Betreibers, der Tower Air, im Jahr 2000 verschrottet wurde - Foto: Art Brett (für eine größere Darstellung klicken Sie bitte auf das Bild)

Diese 747-130 mit dem Kennzeichen D-ABYB hörte auf den Namen "Hessen" und wurde 1970 ausgeliefert; am 20. November 1974 verunglückte sie beim Start in Nairobi, wobei 59 der 157 Menschen an Bord ums Leben kamen - Foto: Lufthansa Archiv


Die dritte 747-130 der Lufthansa trug konsquenterweise das Kennzeichen D-ABYC (c/n 19748/44) und hörte auf den Namen "Bayern"; diese Aufnahme aus dem Jahr 1976 zeigt sie beim Steigflug nach dem Start in Nürnberg; das voll ausgefahrene Seitenruder lässt auf einen Trainingsflug schließen, bei dem gerade ein Triebwerksausfall simuliert wird - Foto: Gerhard Plomitzer (für eine größere Darstellung klicken Sie bitte auf das Bild)


Die erste Boeing 747-130 der Lufthansa, D-ABYA, hörte auf den Namen "Nordrhein-Westfalen"; diese Aufnahme stammt aus dem Jahr 1974 und zeigt die Maschine in Frankfurt - Foto: Erik Bentsen (für eine größere Darstellung klicken Sie bitte auf das Bild)


Wie die meisten Fluglinien nutzte auch die Lufthansa das Oberdeck zunächst als exklusive Lounge für die Passagiere der ersten Klasse, hier eine Aufnahme von etwa 1975; nach und nach gingen die Airlines jedoch dazu über, auch das Oberdeck mit regulären Passagiersitzen, zumeist in Business- oder First Class auszustatten - Foto: Lufthansa Archiv


Die 747-100 und -200 verfügten über ein analoges Cockpit mit Flugingenieur - Foto: Lufthansa Archiv

Boeing 747-230

Ab 1971 erhielt die Lufthansa die verbesserte Variante -200 des Jumbos und war ab 1972 auch Erstkunde für die reine Frachtvariante -200F. Bis 1989 bildete die 747-200, gemeinsam mit der DC 10, das Rückgrat der Lufthansa Langstreckenflotte. Ab diesem Zeitpunkt stieß die 747-400 zur Flotte, und Lufthansa musterte im Januar 2002 ihre letzte 747-200 Passagiermaschine aus. Als Frachtmaschine durfte sie noch einige Jahre länger bei der Tochter Lufthansa Cargo fliegen, bis sie schließlich durch die MD 11F ersetzt wurde.  Ingesamt setzte Lufthansa 30 Boeing 747-200 ein.

Österreichischen Lesern von Austrian Wings dürfte dieser Flughafen bekannt vorkommen: es handelt sich um Graz-Thalerhof, wo im Jahr 1984 anlässlich eines Flugtages in Gestalt der Lufthansa Boeing 747-230, D-ABYL, erstmals ein Jumbo Jet landete; auch diese Maschine wurde später verkauft und zum Frachter umgebaut; Einsätze bis ins Jahr 2009 sind bekannt - Foto: Lufthansa Archiv

Die D-ABYP (c/n 21590) "Niedersachsen" während einer Wartung im Jahr 1984; diese Maschine wurde 1978 an Lufthansa ausgemustert, wo sie bis 2001 im Einsatz stand; zwei Jahre später wurde sie verschrottet - Foto: Andreas Barowski (für eine größere Darstellung klicken Sie bitte auf das Bild)


Reges Treiben am Flughafen Frankfurt in den späten 1970er bzw. Anfang der 1980er Jahre(n); die D-ABYK wurde 1976 an die Lufthansa ausgeliefert und 1995 verkauft; schließlich landete sie als Frachtmaschine bei Atlas Air


So sah die First Class an Bord einer Lufthansa 747-230 in den frühen 1980er Jahren aus - Foto: Lufthansa Archiv


Für viele Spotter war diese Lufthansa-Bemalung die schönste; diese 1986 ausgelieferte Maschine wurde im Jahr 1993 zum Frachter umgerüstet und flog anschließend noch bis zum Jahr 2005 bei der Lufthansa Cargo - Foto: Joe Pries / Joe Pries Aviation (für eine größere Darstellung klicken Sie bitte auf das Bild)


Lufthansa erhielt die D-ABYJ, hier aufgenommen beim Landeanflug auf Frankfurt im August 1989, im November 1976 und verkaufte sie 1995 an Atlas Air, wo sie noch immer - inzwischen als Frachtflugzeug - im Einsatz steht - Foto: Torsten Maiwald (für eine größere Darstellung klicken Sie bitte auf das Bild)


Das Cockpit der 747-200 unterscheidet sich nur geringfügig von dem der Version -100; für den Flugbetrieb werden zwei Piloten und ein Flugingenieur benötigt - Foto: Lufthansa Archiv


In den 1990er Jahren erhielten auch die 747-200 der Lufthansa das neue schlichte, weiße Farbenkleid - Foto: Paul Spijkers (für eine größere Darstellung klicken Sie bitte auf das Bild)


Lufthansa war Erstkunde für die 747-200F; auch zahlreiche ehemalige Passagiermaschinen wurden später zu Frachtern umgerüstet - Foto: Lufthansa Archiv

Rund 30 Jahre lang war die 747-200 der Lufthansa auf den Flughäfen dieser Welt zu Gast - Foto: Lufthansa Archiv

Boeing 747-430

Ab 1989 erhielt die Lufthansa die Version -400 des Jumbos, der mit einem modernen Zweimann-Glascockpit ausgerüstet war, nicht zuletzt deshalb, weil Lufthansa darauf bestanden hatte. Insgesamt setzt Lufthansa 29 Flugzeuge der Version -400 ein, die ab dem Jahr 2012 durch die neue 747-8I ergänzt werden. Gemeinsam mit dem A 380 werden die Lufthansa 747-400 und 747-8I dann das Rückgrat der Langstreckenflotte des Kranichs für die kommenden Jahre und Jahrzehnte bilden.

Fracht wird in den Rumpf einer 747-400 verladen - Foto: Lufthansa Archiv


Das verlängerte Oberdeck bietet theoretisch Platz für bis zu 64 Passagiere in der Ecnomy Class; Lufthansa hat dort allerdings, wie die meisten Airlines, die First untergebracht, in der es deutlich komfortabler zugeht - Foto: Konstantin von Wedelstädt (für eine größere Darstellung klicken Sie bitte auf das Bild)

 


Im Vergleich zur First Class von 1983 ist die heutige First deutlich komfortabler; das Wellblech ist eine Reverenz an die legendäre JU 52 - Foto: Konstantin von Wedelstädt (für eine größere Darstellung klicken Sie bitte auf das Bild)

Das Oberdeck, noch ohne First Class Sitze - Foto: Konstantin von Wedelstädt (für eine größere Darstellung klicken Sie bitte auf das Bild)

Boeing wollte das Cockpit der 747-400 ursprünglich analog und mit Flugingenieursstation ausstatten; nicht zuletzt auf Drängen der Lufthansa entschloss sich der US-Flugzeugbauer schließlich doch für ein modernes Zweimann-Glascockpit - Foto: Konstantin von Wedelstädt (für eine größere Darstellung klicken Sie bitte auf das Bild)

Diesen Blick werden Lufthansa Passagiere wohl noch einige Jahrzehnte lang genießen dürfen - Foto: Konstantin von Wedelstädt

Lufthansa hat ihre Business Class im Hauptdeck der 747-400 untergebracht - Foto: Konstantin von Wedelstädt

Lufthansa setzte im Jahr 1994 eine 747-400 in Condor-Farben ein, um nach Taiwan fliegen zu dürfen - Foto: Konstantin von Wedelstädt


Boeing 747-400 der Lufthansa beim Anflug auf Frankfurt; und dank der 747-8I wird das Bild eines startenden oder landenden Lufthansa-Jumbos noch viele Jahrzehnte lang in Frankfurt und auf den Flughäfen dieser Welt zu sehen sein - Foto: Konstantin von Wedelstädt

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Links:

Lufthansa

Warum sie oben bleiben - Seite des ehemaligen Lufthansa 747 Flugingenieurs Jürgen Heermann

Boeing

Text: P. Radosta